Britische Geheimdienste halten es für unwahrscheinlich, dass Russland mit der Angriffswelle am Freitagmorgen wie zuvor Infrastruktur zerstören wollte.
Angriff auf Wohnhaus in Uman
Nach dem russischen Angriff beseitigen Rettungskräfte die Trümmer eines Wohnhauses in Uman. Bernat Armangue/AP/dpa - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Britische Geheimdienste gehen bei den Raketenangriffen von einer neuen Strategie aus.
  • Russland könnte versucht haben, ukrainische Reserveeinheiten und Militärgüter anzugreifen.

Hinter den jüngsten russischen Raketenangriffen gegen die Ukraine steckt nach Einschätzung britischer Geheimdienste eine neue Strategie. Es sei unwahrscheinlich, dass Russland mit der Angriffswelle am Freitagmorgen, bei der mindestens 25 Menschen getötet worden seien, wie zuvor Infrastruktur zerstören wollte, teilte das Verteidigungsministerium in London am Samstag mit.

Es bestehe die realistische Möglichkeit, dass Russland versucht habe, ukrainische Reserveeinheiten sowie Militärgüter anzugreifen, die kürzlich an die Ukraine geliefert wurden. Dabei betreibe Russland einen «ineffizienten Zielprozess» und nehme zivile Opfer zugunsten einer angenommenen militärischen Notwendigkeit in Kauf.

Grösster Einsatz von Marschflugkörpern seit Anfang März

Bei der Attacke vom 28. April habe es sich um den grössten Einsatz von Marschflugkörpern seit Anfang März gehandelt, hiess. «Die Angriffe deuten auf eine Abkehr von Russlands Nutzung von Langstreckenschlägen hin.» Es seien weniger Raketen eingesetzt worden als im Winter, als Russland vor allem auf ukrainische Infrastruktur zielte.

Das Verteidigungsministerium in London veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London eine Desinformationskampagne vor.

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