Litauen will Grenze zu Belarus vorzeitig wieder öffnen
Litauen will seine Grenze zu Belarus wieder öffnen und nimmt den seit über zwei Wochen stillgelegten Betrieb der Grenzübergänge früher als geplant wieder auf.

Litauen will seine Grenze zum benachbarten Belarus vorzeitig wieder öffnen. Die Regierung des baltischen EU- und Nato-Landes beschloss, den seit mehr als zwei Wochen eingestellten Betrieb der beiden Grenzübergänge in Salcininkai und Medininkai früher als geplant wieder aufzunehmen. Der Verkehr solle ab 0 Uhr Ortszeit am Donnerstag fliessen können, teilte das Innenministerium in Vilnius mit.
Litauen hatte Ende Oktober als Reaktion auf Luftraumverletzungen und Störungen des Flugverkehrs durch aus Belarus einfliegende «Schmuggelballons» angekündigt, seine Grenze zum autoritär regierten Nachbarland bis zum 30. November dichtzumachen. Der Stopp traf auch viele litauische Lastwagenfahrer, die in Belarus feststeckten. Dies hatte zu Unmut unter Spediteuren geführt. In Belarus hatte Machthaber Alexander Lukaschenko schon in den vergangenen Tagen immer wieder die Öffnung der Grenze gefordert.
Regierungschefin Inga Ruginiene begründete die vorzeitige Aufhebung der Grenzschliessung mit einem deutlichen Rückgang des Schmuggels auf dem Luftweg. Dadurch hätten sich die Gefahren für die nationale Sicherheit, die zivile Luftfahrt und die litauische Gesellschaft verringert, wurde sie in einer Mitteilung zitiert.
Schmuggelballons sorgen für Störungen an Flughäfen
In Litauen musste in den vergangenen Wochen mehrfach vorübergehend der Betrieb an Flughäfen wegen aus Belarus einfliegender Wetterballons ausgesetzt werden. Die Ballons werden üblicherweise von Schmugglern eingesetzt, um Zigaretten illegal über die Grenze zu schicken – sie drangen zuletzt wiederholt in grösserer Anzahl in den litauischen Luftraum ein.
Die Regierung in Vilnius betrachtete das vermehrte Einfliegen der Ballons als «hybride Attacke», die massgeblich auf die belarussische Führung in Minsk zurückzuführen sei. Mit der Grenzschliessung wollte Vilnius daher Druck auf Minsk ausüben, damit diese die Ballonflüge einstellt.
Belarus bestritt die Vorwürfe und reagierte mit einem Ausreiseverbot für litauische Lastwagen auf die Grenzschliessung. Medienberichten zufolge sassen gut tausend Lkws fest.










