Nach den friedlichen Demonstrationen zum Gedenken an den Studentenaufstand vor 45 Jahren lieferten sich linksextreme Strassenschlachten mit der Polizei.
Ein Polizist hebt die Hände.
Ein Polizist hebt die Hände, als vermummte Jugendliche Benzinbomben werfen bei Krawallen zum Jahrestag der blutigen Niederschlagung der Studentenrevolte gegen die damalige Militärdiktatur in Griechenland. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • In Athen erinnerte man an die Studentenrevolte gegen die Militärdiktatur vor 45 Jahren.
  • Die Krawalle am 17. November in Athen haben Tradition.
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Linksextreme haben sich heute Samstagabend in Athen Strassenschlachten mit der Polizei geliefert. Zuvor hatten viele tausend Menschen bei weitgehend friedlichen Demonstrationen an den Studentenaufstand gegen die griechische Militärdiktatur vor 45 Jahren erinnert. Später errichteten Autonome im studentischen Stadtteil Exarchia Strassensperren, zündeten Mülltonnen an und warfen mit Steinen und Brandsätzen. Fernsehbilder zeigten Vermummte, die Brandsätze von Hausdächern schleuderten. Insgesamt zählte die Polizei 12'000 Teilnehmer. 

Die Polizei setzte Tränengas ein, bereits am frühen Abend gab es mehrere Festnahmen. Die Krawalle anlässlich des Jahrestags der Studentenrevolte am 17. November haben Tradition. Die Polizei war vorsorglich mit rund 5000 Beamten im Einsatz, wie griechische Medien berichteten. Das Stadtzentrum war teilweise für Fahrzeuge gesperrt, auch Metrostationen wurden aus Sicherheitsgründen vorübergehend geschlossen.

An der Spitze des Marschs wird traditionell die blutverschmierte griechische Fahne getragen, die in jener Nacht über dem Polytechnikum wehte, als ein Panzer des Militärs das Eisengitter des Gebäudes durchbrach. Die meisten Banner und Sprechchöre der Demonstranten richteten sich auch in diesem Jahr wieder gegen Kapitalismus, Imperialismus und Faschismus, die Nato und von den USA geführte Kriege weltweit.

Polizeifahrzeuge sperrten den zentralen Syntagma-Platz ab – häufig der Schauplatz gewalttätiger Zusammenstösse zwischen Polizei und Protestierenden. Auch in diesem Jahr gab es nach dem Gedenkmarsch Ausschreitungen, bei denen Brandbomben geschleudert wurden.

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