Leute in Lingen (Ems) schwitzen unter Rekord
Im deutschen Lingen (Ems) wurde gestern Donnerstag ein Hitzerekord geschrieben. Den Bewohner waren die Temperaturen «viel zu viel».

Das Wichtigste in Kürze
- Am Donnerstag wurde ein neuer deutscher Hitzerekord gemessen.
- In der Stadt Lingen war es 42,6 Grad Celsius warm.
- Befragte Bewohner waren davon nicht besonders erfreut.
Bei 36 Grad komme einem das Leben gar nicht hart vor, textete einst die Berliner Band Zweiraumwohnung. Im Emsland waren es mehr als sechs Grad mehr – statt zu tanzen, schwitzten die Lingener.
Es ist ein beschaulicher Sommernachmittag in Lingen (Ems). Nicht viel los in der Innenstadt an dem Donnerstag, als die grösste Stadt des Emslandes Geschichte schreibt. 42,6 Grad Celsius registriert die Messstation – so heiss war es noch nie in Deutschland. Zu heiss für viele Lingener.
«Es könnten auch ein paar Grad weniger sein.» Das sagt die ältere Dame, die gerade aus dem Einkaufszentrum kommt und ihr Fahrrad besteigt. «Das ist doch zu warm.» Im Einkaufszentrum sei es klimatisiert gewesen – jetzt will die 68-Jährige nach Hause.
«Viel zu viel»
«Habe ich schon gehört», sagt eine Radfahrerin, zur Frage, was sie vom Hitzerekord hält. Sie schwitzt. «Es ist viel zu heiss», sagt sie keuchend. Den ganzen Tag über habe sie arbeiten müssen, nun freue sie sich auf ein kaltes Getränk zu Hause.
Eis schleckend schlendert ein junges Pärchen durch die Innenstadt. «Das ist das beste, was man jetzt machen kann», sagt die 25 Jahre alte Arzthelferin und lacht.
Sie musste heute den halben Tag arbeiten, ihr ebenfalls 25 Jahre alter Freund nicht. «Das ist schon viel zu viel», sagt er zur Hitze. Beide wirken vergnügt, aber nicht unbedingt wegen des Hitzerekords.
Lingen (Ems) ist «zu heiss»
Christiane Wermers ist derzeit mit ihren Kindern aus Berlin zu Besuch bei ihren Eltern in Lingen (Ems). Mit Blick auf die Temperaturen dort sagte sie: «Ich hätte nicht gedacht, dass wir besser in Berlin geblieben wären, weil es in Lingen noch heisser ist.»

Den Freibadbesuch am Vormittag haben sie vorzeitig wegen der Hitze abgebrochen. «Wir verbringen jetzt den Rest des Tages im Haus, obwohl es draussen ja eigentlich schöner wäre.»
Flaute herrscht in der Eisdiele Giardino unweit des Marktplatzes, kaum ein Kunde ist da. «Ist zu heiss», zuckt Chef Buso Bernardi mit den Achseln. Fürs Eisgeschäft seien Temperaturen zwischen 25 und 30 Grad besser – aber er verkaufe mehr Eis auf die Hand. Viel Umsatz mache er heute aber nicht.