Laut Umfrage raucht jeder vierte Deutsche häufiger
In den vergangenen Monaten haben Raucher in Deutschland laut einer Umfrage häufiger eine Zigarette angezündet. Dies, um Stress abzubauen.

Das Wichtigste in Kürze
- Knapp ein Viertel der Deutschen greift regelmässig zur Zigarette.
- Davon hat jeder Vierte in den vergangenen Monaten häufiger geraucht oder damit gestartet.
- Geraucht wird vor allem, um Stress abzubauen oder der Langeweile zu entgehen.
Jeder vierte Raucher in Deutschland hat in den vergangenen Monaten häufiger geraucht oder sogar mit dem Rauchen angefangen. Das geht aus einer aktuellen Umfrage hervor.
Stressabbau und Langeweile als Gründe für Rauchen genannt. Nur jeder Zehnte rauchte weniger oder hörte ganz damit auf, wie die Kaufmännische Krankenkasse KKH am Donnerstag in Hannover mitteilte.
In einer ähnlichen Umfrage aus dem Sommer 2020 hatten sich laut KKH die Ergebnisse hingegen noch nahezu die Waage gehalten: Seinerzeit gab jeder sechste Raucher an, seit Beginn der Coronakrise mehr zu rauchen. Jeder Siebte sagte indes, er rauche seither weniger als üblich.
Rund ein Viertel der Deutschen raucht
Der aktuellen Erhebung zufolge raucht derzeit knapp ein Viertel der Deutschen, 18 Prozent davon regelmässig. 32 Prozent greifen zum Stressabbau zur Zigarette, 18 Prozent aus Langeweile. Jeder Siebte meint, durch das Rauchen besser vom Alltag abschalten zu können.
Jeder Neunte kann dadurch seine Probleme und Sorgen vergessen. Ganz oben auf der Skala steht allerdings die Gewohnheit. Fast 60 Prozent der befragten Raucher gaben an, nicht auf die Zigarette verzichten zu wollen.

Laut KKH stieg jedoch auch die Zahl der Versicherten, die aufgrund von Tabak ärztlich behandelt wurden mussten. Von 2019 direkt vor der Pandemie bis zum zweiten Coronajahr 2021 verzeichnete allein die KKH ein Plus von sieben Prozent. Ob und wie stark dieser Anstieg mit der Pandemie zusammenhänge, lasse sich jetzt noch nicht abschätzen.
Gruppendynamik fördert Alkoholkonsum
Auch wegen exzessiven Alkoholkonsums mussten sich der Krankenkasse zufolge mehr Menschen behandeln lassen. Innerhalb eines Jahrzehnts stieg die Zahl der Diagnosen um rund 31 Prozent, und von 2019 auf 2021 um viereinhalb Prozent. Insgesamt sind demnach laut Hochrechnung rund 1,4 Millionen Menschen in Deutschland von ärztlich diagnostiziertem Alkoholmissbrauch betroffen.
Anders als beim Rauchen scheint die Gewohnheit beim Konsum von Alkohol jedoch nur eine untergeordnete Rolle zu spielen. Kernargument für fast die Hälfte der Befragten ist stattdessen die Gruppendynamik - sie trinken in Gesellschaft. 37 Prozent trinken, weil es ihnen gut schmeckt - 13 Prozent, um vom Alltag abzuschalten.