Die Fahndung wertvoller Kunstwerke auf der Yacht des russischen Oligarchen verleitet nun die Deutschen dazu, seinetwegen eine Durchsuchung der UBS zu machen.
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Der russische Unternehmer Alischer Usmanow ist seit 2008 Präsident des Fecht-Weltverbandes FIE. Foto: Anatoly Maltsev/EPA FILE/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Deutsche Ermittler haben kistenweise Gemälde in einer Hamburger Spedition gefunden.
  • Bis Ende 2021 soll ein russischer Oligarch die Bilder auf seiner Jacht gehabt haben.
  • Jetzt durchsuchen deutsche Behörden im Fall Usmanow auch die Grossbank UBS.

Das deutsche Bundeskriminalamt durchsucht aktuell im Zusammenhang des russischen Oligarchen Alischer Usmanow die Schweizer Grossbank UBS. Wie der «Spiegel» berichtet, werden die Standorte in frankfurt am Main und in Münchn unter die Lupe genommen.

Der Auftrag kam demnach von der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main. Die Ermittler sind auf der Suche nach Beweismittel in einem Geldwäsche-Verfahren. Es würden jedoch keine UBS-Mitarbeitenden beschuldigt. Man kooperiere vollumfänglich mit den Behörden, so die UBS gegenüber der Nachrichtenagentur AWP.

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Wegen Alischer Usmanow werden diverse Razzien durchgeführt. - Twitter

Erst kürzlich durchsuchten deutsche Fahnder die Villa des Oligarchen am malerischen Tegernsee in Bayern. Dabei stiessen sie auf vier Luxus-Eier – welche der Milliardär offenbar in seiner Steuererklärung verschwiegen hatte.

Zuletzt haben die Behörden auch auf der festgesetzten 500-Millionen-Euro-Jacht, die dem sanktionierten Putin-Vertrauten gehören soll, eine interessante Entdeckung gemacht. Bei der Razzia durchsuchten die Ermittler auch eine Spedition in Hamburg.

Oligarch hatte Gemälde im Wert von 5 Millionen an Bord

Dabei wollten sie eigentlich Anhaltspunkte darauf finden, wer der tatsächliche Besitzer der «Dilbar» ist. Damit, dass sie rund 30 Gemälde bedeutender Künstler finden würden, hatten sie jedoch wohl nicht gerechnet.

Zu den in Hamburg gefundenen Kunstwerken zählt sogar eines des französisch-russischen Expressionisten Marc Chagall. Dies zeigen Recherchen der NDR, WDR und der «Süddeutschen Zeitung».

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Wladimir Putin und Alischer Usmanow (rechts) im Jahr 2017.
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Die «Dilbar» wurde wegen Sanktionen in Hamburg festgehalten.
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Die Luxusjacht «Dilbar» steht in der Lürssen Werft in Bremen.
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In einer Hamburger Spedition fanden die Ermittler 30 wertvolle Gemälde. Diese sollen bis Ende 2021 an Bord der Jacht gewesen sein.
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Die «Dilbar» soll Alischer Usmanow gehören – der Nachweis der Eigentümerschaft ist jedoch ein Problem.

Die Kunstschätze wurden demnach Ende 2021 in Kisten in der Hamburger Spedition eingelagert. Die Luxusjacht wurde damals einer Generalüberholung in der Schiffswerft Blohm + Voss unterzogen.

Offenbar fuhr Usmanow zuvor mit den wertvollen Werken an Bord über die Weltmeere. Laut ersten Schätzungen sind die Bilder etwa fünf Millionen Euro wert.

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Währenddessen erklärt ein Sprecher des Oligarchen gegenüber den Zeitungen, die Bilder würden nicht Usmanow gehören. Deshalb hätten diese auch nicht den deutschen Behörden angezeigt werden müssen.

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