Kritische Lage für ukrainische Truppen um Pokrowsk
Ukrainische Truppen geraten in Donezk weiter unter Druck, in Pokrowsk und Myrnohrad sind russische Einheiten präsent und Evakuierungen werden schwieriger.

Trotz Entlastungsangriffen hat sich die Lage der ukrainischen Truppen um die Städte Pokrowsk und Myrnohrad im ostukrainischen Donezker Gebiet einem Medienbericht zufolge weiter verschlechtert. «In Pokrowsk selbst sind soweit ich weiss 250 Russen, tatsächlich ist die Ziffer noch höher, denke ich», sagte ein im Einsatz befindlicher Soldat dem einflussreichen ukrainischen Nachrichtenportal «Ukrajinska Prawda». Dies sei durch Aussagen anderer Soldaten bestätigt worden.
Ukrainische Positionen auf Karten seien teils nicht mehr existent oder nur mit verwundeten Soldaten besetzt. Ursache seien ein «katastrophaler» Soldatenmangel und die russische Drohnendominanz. Problematisch sei dadurch auch die Versorgung von isolierten Stellungen und die Evakuierung von Verwundeten. Ein Kontakt sei grösstenteils nur noch mittels Funkgeräten möglich.
Rückzug aus Myrnohrad bald unmöglich?
Die Situation in Pokrowsk erschwert demnach auch die Logistik für das benachbarte Bergarbeiterstädtchen Myrnohrad. Auch dort seien russische Einheiten bereits im nördlichen Stadtgebiet präsent. Sollte Pokrowsk fallen, sei ein Rückzug aus Myrnohrad nicht mehr möglich.
Pokrowsk und Myrnohrad sind seit Monaten umkämpft und von einer Einschliessung bedroht. Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte im September von erfolgreichen Gegenangriffen berichtet. Die Erfolgsberichte wurden jedoch von Anfang an durch ukrainische Militärbeobachter angezweifelt.
Dennoch informierte am Mittwoch das ukrainische Militär über die Rückeroberung des Dorfes Kutscheriw Jar nördlich von Myrnohrad und über 50 Gefangene. Die Ukraine wehrt sich seit mehr als dreieinhalb Jahren gegen eine russische Invasion.










