Köln (D): Staatsanwaltschaft beschlagnahmt Riesenbordell «Pascha»
Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf hat das Laufhaus «Pascha» in Köln beschlagnahmt, wie unter anderem das ZDF berichtete. Trotz der Massnahme, die bereits vor rund einem Monat vollzogen wurde, läuft der Betrieb in dem Bordell mit angeschlossenem Nachtklub und Hotel weiter.
Die vorläufige Sicherstellung erfolgte im Kontext von Ermittlungen gegen einen mutmasslichen Schleuserring. «Es handelt sich um eine vorläufige Sicherungsmassnahme in dem Ermittlungsverfahren», bestätigte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Fest steht damit, dass die Besitzer das pinkfarbene Gebäude in Köln nicht veräussern dürfen.
Schleusungen und Spenden in Köln
Die Ermittlungen betreffen eine Gruppe, die reichen Personen aus China und dem Oman illegal Aufenthaltsgenehmigungen für Deutschland beschafft haben soll. Die Bande soll bis zu 360'000 Euro für Aufenthaltsgenehmigungen pro Person erhalten haben. Die Einnahmen seien als Profite aus dem Hotel- und Bordellbetrieb verbucht und damit gewaschen worden.
Zudem habe die Gruppe erhebliche Spenden an verschiedene CDU-Verbände geleistet, einschliesslich einer Zuwendung von fast 30'000 Euro an den CDU-Kreisverband Rhein/Berg. Dessen Ehrenvorsitzender ist ausgerechnet NRW-Innenminister Herbert Reul.
Verdächtige kauften insolventes Bordell
Das «Pascha» existiert seit 1972 und soll über rund 150 Zimmer verfügen, in die sich Sexarbeiter einmieten können. Im Zuge der Corona-Pandemie musste das Bordell Insolvenz anmelden und schloss seine Pforten im Januar 2021. Die Wiedereröffnung unter neuer Führung erfolgte im Januar 2022.
Erst im Mai dieses Jahres war öffentlich bekannt geworden, dass das «Pascha» im Hintergrund von einem Unternehmen gekauft worden war, das unter anderem einer chinesischen Geschäftsfrau und mehreren Anwälten gehörte. Bei diesen handelt es sich um die Verdächtigen im Fall der Schleuserkriminalität.
Der mysteriöse neunte Stock
Rätselraten herrscht derweil auch um eine mysteriöse Unterkunft im neunten Stock des zehngeschossigen «Pascha». Offiziell handele es sich hier um ein Hotel, dass mit dem restlichen Treiben in dem Bordell nicht zu tun habe. Wer hier warum unterkam, ist nun auch Teil der Ermittlungen.
Glaubst du, dass das Bordell «Pascha» in Köln (D) zur Unterbringung von Spionen genutzt wurde?
Laut ZDF werde gemutmasst, dass hier nicht nur die schwerreichen Empfänger der illegalen Aufenthaltstitel nächtigten. Vielmehr, so die Spekulationen, könne es sich Zimmer für chinesische Spione gehandelt habe.