Kohle-Bagger legt Donau-Schiff aus römischer Zeit frei

Keystone-SDA
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Serbien,

In der serbischen Ortschaft Kostolac ist ein Kohle-Bagger auf ein Flussschiff aus der römischen Zeit gestossen.

Römisches Schiff in der Donau
Der serbische Archäologe Miomir Korac hockt neben den Überresten eines römischen Bootes aus dem 3. Jahrhundert, das im Februar in einer Kohlegrube ausgegraben wurde, die ein Wärmekraftwerk versorgt. Das Schiff sank vermutlich im Hafen von Viminacium, einem römischen Vorposten, der heute eine archäologische Stätte ist. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • In Serbien wurde in der Donau ein 19 Meter langes Holzboot aus römischer Zeit entdeckt.
  • Es diente im 3. Jahrhundert dazu, Legionäre und Waren auf der Donau zu transportieren.

Beim Abbau von Kohle in der serbischen Ortschaft Kostolac ist ein Bagger auf ein Flussschiff aus der römischen Zeit gestossen. Das 19 Meter lange Boot aus Holz ist zu mehr als der Hälfte erhalten und diente den Römern der Garnisonsstadt Viminatium im 3. Jahrhundert dazu, Legionäre und Waren auf der Donau zu transportieren.

Römisches Schiff in der Donau
Überreste eines römischen Bootes aus dem 3. Jahrhundert, das im Februar in einer Kohlegrube ausgegraben wurde, die ein Wärmekraftwerk versorgt. - dpa

«Wir hatten grosses Glück», sagte der Archäologe Miomir Korac der Deutschen Presse-Agentur. Zum Zeitpunkt der Entdeckung des Schiffes im März war in Serbien gerade die Corona-Pandemie ausgebrochen. «Wir schlichen uns praktisch im Stillen auf das Gelände und bargen das Wrack», beschrieb es Korac, der seit mehr als 20 Jahren die Ausgrabungen in Viminatium leitet. In Normalzeiten hätte das Stoppen der Baumaschinen enorme Kosten verursacht.

Beachtliches handwerkliches Niveau

Der spektakuläre Fund erlaubt Rückschlüsse auf das beachtliche handwerkliche Niveau der römischen Schiffbauer. An dem gut erhaltenen Rumpf ist im Detail zu erkennen, mit welcher Kunstfertigkeit die damaligen Schiffszimmerer aus den Planken den Kiel zu formen wussten. Neben dem grossen Schiff wurden im März auch zwei kleinere, kanuartige Boote gefunden.

Römisches Schiff in der Donau
Ein steinerner Löwenkopf liegt im Museum in Viminacium, einer römischen Vorpostenstadt aus dem ersten bis fünften Jahrhundert im heutigen Ostserbien. Der Hafen von Viminacium ist heute eine archäologische Stätte ist. - dpa

Viminatium gilt auf einer Fläche von 450 Hektar als besonders ergiebige Ausgrabungsstätte. Die Hauptstadt der römischen Provinz Maesia Superior versank nach ihrer Zerstörung durch einen Awarensturm im Jahr 584 im Schlamm der Donau. Aus diesem Grund wurden über ihr später keine anderen Siedlungen oder Städte errichtet. Archäologen gruben hier in den letzten Jahrzehnten ein Mausoleum, ein Amphitheater, Fresken, Mosaike und Keramiken aus.

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