Konzerne, Staaten und Privatleute wie Bill Gates haben in Paris mehr Engagement beim Kampf gegen die Erderwärmung versprochen. Klimaschützer freut das – aber von Deutschland wünschen sie sich mehr.
#Oneplanet war gestern am grün beleuchteten Eiffelturm am Rande des Klimagipfels in Paris zu lesen.
#Oneplanet war gestern am grün beleuchteten Eiffelturm am Rande des Klimagipfels in Paris zu lesen. - Dpa

Klimaschützer haben überwiegend positiv auf die Ergebnisse des Pariser Klimagipfel reagiert. «Der Gipfel hat gezeigt, dass es eine enorme Dynamik für mehr globalen Klimaschutz gibt», sagte Christoph Bals von Germanwatch. Bei dem Spitzentreffen mit mehr als 4000 Teilnehmern hatten unter anderem grosse Investoren und Entwicklungsbanken konkrete Schritte angekündigt, um den Kampf gegen den Klimawandel zu unterstützen.

«Der Gipfel war zwar keine umwerfende Party, aber doch eine passable Feier zum zweiten Geburtstag des Pariser Klimaschutzabkommens», sagte Oxfam-Experte Jan Kowalzig. Der Entschluss der Weltbank, ab 2019 keine Projekte zur Erschliessung von Erdöl und Erdgas mehr zu finanzieren, könne einen wichtigen Steuerungseffekt haben: «Die Weltbank hat bei Grossprojekten in den Entwicklungsländern immer noch eine Funktion als Leitwolf für andere Banken.» Die positiven Schritte dürfen aber nicht davon ablenken, dass Regierungen und Investoren noch jedes Jahr Hunderte Milliarden Dollar in fossile Energien pumpten: «Sie wetten damit letztlich darauf, dass die Regierungen das Pariser Klimaschutzabkommen nicht konsequent umsetzen werden.»

Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Koalition aus Unternehmern, Bänkern und Regierungsvertretern sammelt auf Einladung des französischen Präsidenten Macron Geld für den Klimaschutz.
  • Donald Trump stand nicht auf der Teilnehmerliste. Der Präsident der USA gilt nach seinem angekündigten Rückzug aus dem Weltklimavertrag als überflüssig.

130 Länder bei «One Planet Summit» vertreten

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron wollte mit dem Treffen die Umsetzung des Pariser Klimaabkommens voranbringen, das genau zwei Jahre zuvor beschlossen worden war. Darin verpflichtet die Welt sich, die durch Treibhausgase verursachte Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad zu begrenzen. Bei dem «One Planet Summit» waren fast 130 Länder vertreten, mehr als 50 davon mit ihrem Staats- oder Regierungschef.

«Neue Phase des internationalen Klimaschutzes»

Germanwatch-Experte Bals sagte, das Spitzentreffen habe gezeigt, dass eine «neue Phase des internationalen Klimaschutzes» begonnen habe. Er sieht jetzt Berlin in der Pflicht. «Für die zukünftige Bundesregierung hat der Gipfel eine klare Aufgabe benannt.» Frankreich verlangt unter anderem nach einer gemeinsamen Führungsrolle und einer Pflicht zur Offenlegung von Klimarisiken für Unternehmen und Investoren.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Emmanuel MacronBill GatesKlimawandelWeltbank