Kiewer Geheimdienst räumt russischen Angriff auf eigene Zentrale ein
Der ukrainische Geheimdienst hat Berichte über einen russischen Anschlag auf seine Zentrale von Ende Mai bestätigt.

Das Wichtigste in Kürze
- Ukrainischer Geheimdienst bestätigt russischen Raketenschlag auf eigene Zentrale.
- Angriff fand Ende Mai statt, erreichte aber weder gewünschtes noch verkündetes Ziel.
- Chef des ukrainischen Militärgeheimdienstes wurde angeblich verletzt, äußert sich jedoch nicht dazu.
Der ukrainische Militärgeheimdienst HUR hat Berichte über einen russischen Raketenschlag gegen seine Zentrale bestätigt. Die Angriffe hätten Ende Mai stattgefunden, aber «weder das gewünschte noch das verkündete Ziel erreicht». Dies sagte der Sprecher der Behörde, Andrij Jussow am Mittwoch im ukrainischen Fernsehen. Über den Raketenschlag hatte unter anderem Russlands Präsident Wladimir Putin berichtet.
Die russische Führung hat immer wieder damit gedroht, Schläge gegen die «Entscheidungszentren» der Ukraine zu führen. Erste Informationen über einen Angriff auf die HUR-Zentrale tauchten am 29. Mai auf.
Augenzeugen meldeten Explosionen
Augenzeugen berichteten damals über Explosionen auf der Kiewer Rybalskyj-Insel (eigentlich eine Halbinsel) im Dnipro. Offiziell gab es damals keine Stellungnahme aus Kiew. Zu den Folgen des Angriffs wollte sich Jussow auch jetzt nicht äussern. Das werde er erst nach dem Krieg tun, sagte er.
In russischen Medien hiess es, dass bei dem Beschuss auch der Chef des ukrainischen Militärgeheimdienstes Kyrylo Budanow verletzt worden sei. Nach wochenlangem Schweigen tauchte Budanow am Dienstag das erste Mal im ukrainischen Fernsehen wieder auf. Äusserlich waren ihm dabei keine Verletzungen anzusehen.