Kernkraftwerk: Luisa Neubauer hält «Streckbetrieb» für akzeptabel

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Deutschland,

Eine AKW-Laufzeitverlängerung sei eine Option, sagt Klimaaktivistin Luisa Neubauer. Einen Beitrag zum Klimaschutz sieht sie beim Kernkraftwerk jedoch nicht.

Kernkraftwerk
Luisa Neubauer, Klimaaktivistin. - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine verlängerte AKW-Laufzeit ist laut Aktivistin Neubauer akzeptabel.
  • Jedoch sei sie sicherlich keine Lösung für die Klimakrise.

Die Klimaaktivistin Luisa Neubauer hält eine begrenzte Laufzeitverlängerung der noch in Betrieb befindlichen deutschen Atomkraftwerke für vertretbar.

«Was derzeit konkret in der Diskussion ist, ist der Streckbetrieb. Also ein Weiterbetrieb der verbleibenden AKW für wenige Monate, ohne dass aber neue Brennstäbe gekauft werden. Das wäre ein Provisorium und keine grundlegende Weichenstellung», sagte sie dem «Tagesspiegel» (Montag). Darin sieht Neubauer kein Problem, bezweifelt allerdings den Nutzen einer solchen Massnahme.

AKW liefern fünf Prozent des deutschen Stroms

Derzeit liefern die drei noch laufenden AKW Isar 2, Emsland und Neckarwestheim 2 etwa 30 Terrawattstunden Strom pro Jahr. Sie machen einen Anteil von rund fünf Prozent an der deutschen Stromproduktion aus.

Neubauer kritisierte, einige politische Kräfte wünschten sich eine Grundsatzdebatte um Energieversorgung und den Kauf neuer Brennelemente. «Ihnen geht es nicht mehr um einen Übergang. Sondern um die Verhinderung einer echten Energiewende weg von Kohle, Gas, Öl und Atom.»

Wegen der Drosselung von Gaslieferungen durch Russland hatten FDP und Union die Debatte um Laufzeitverlängerungen angestossen. Nach aktuell geltendem Recht muss jedes Kernkraftwerk spätestens am 31. Dezember 2022 abgeschaltet werden.

Neubauer: Kernkraftwerk ist kein Klimaschutz

Der Bundesregierung warf Neubauer vor, ihre Klimaschutzversprechen hintenanzustellen. «Die Bundesregierung entscheidet sich unterm Strich gerade, angesichts des Krieges die Klimakrise so zu behandeln als würde das Klima warten.»

Sie kritisierte den von der Regierung geplanten Import von Flüssigerdgas als zu weitreichend. «Da geht es nicht um einen Übergang, damit legen wir uns fest.» Aus der Energiekrise heraus würden Entscheidungen für Jahrzehnte getroffen. «Das ist irre.»

Neubauer widersprach aber dem Argument, ein Kernkraftwerk könne zum Klimaschutz beitragen. Dieser wolle Katastrophenrisiken mindern. «Jetzt aus einem Katastrophenschutzgrund für Atomkraft zu plädieren, wohl wissend, dass Atomkraft selbst ein grosses Risiko mit sich bringt. Das geht doch nicht auf.»

Neubauer sprach sich stattdessen für erneuerbare Energien aus – die brächten kaum Risiken mit sich.

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