Ein Ende der extremen Hitzeperiode in Italien ist nicht in Sicht. In der Türkei und Griechenland scheint sich die Lage insgesamt etwas zu beruhigen.
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Waldbrand auf der griechischen Insel Euböa. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Griechenland erlebt sehr hohe Temperaturen, gleichzeitig aber auch Regen und Hagel.
  • In Algerien vermutet die Regierung nach mehr als 100 Bränden Brandstiftung.
  • In Italien wurde wohl ein Europa-Hitzerekord gebrochen – die Türkei bekämpft neue Feuer.

Scharfe Wetterkontraste in Griechenland – und Hoffen auf eine Besserung der Waldbrand-Lage: Auf der Halbinsel Peloponnes und der Insel Euböa kämpften Feuerwehrleute zuletzt bei über 30 Grad Hitze weiterhin gegen die Flammen. Im Nordosten gingen derweil Hagelschauer und Regen nieder.

Das südeuropäische Land hofft nun, dass die Regenwolken heute auch den brandgepeinigten Norden der zweitgrössten Insel Euböa abdecken. Auch wird gehofft, dass der Regen den Westen der Halbinsel Peloponnes die Feuer etwas eindämmen.

An diesen beiden grössten Feuerfronten in Griechenland sind mittlerweile Rettungskräfte aus mehr als 20 Staaten im Einsatz. Zahlreiche Staaten haben Löschflugzeuge und -hubschrauber geschickt.

Algerien vermutet Brandstiftung

In Algerien hat sich die Zahl der Toten nach den verheerenden Waldbränden im Land weiter erhöht. Mindestens 49 Zivilisten seien in den Flammen gestorben. Dies meldete die staatliche Nachrichtenagentur APS unter Berufung auf den Generalstaatsanwalt der besonders betroffenen Region Tizi Ouzou. Womöglich gebe es demnach auch Hunderte Verletzte.

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Bild nach einem Waldbrand in Algerien. (Archivbild) - keystone

Nach Angaben des staatlichen Fernsehens wurden zudem 28 Soldaten bei Rettungseinsätzen getötet. Insgesamt waren mehr als 100 Brände in dem nordafrikanischen Land ausgebrochen. Die Regierung geht von Brandstiftung aus.

Menschen, die ihre Häuser verloren haben oder vorsorglich in Sicherheit gebracht wurden, kommen in Studentenwohnheimen, Schulen oder bei Gastfamilien unter. Aus der EU sollen heute zwei Löschflugzeuge kommen, die zuvor in Griechenland im Einsatz waren.

Italien mit möglichem Hitzerekord

In Italien müssen sich Einwohner und Touristen in vielen Teilen des Landes auf weitere Hitzetage einstellen. Zuvor wurde auf der Insel Sizilien möglicherweise bereits ein Wärmerekord gemessen. Das Gesundheitsministerium gab für heute und morgen die höchste Hitzewellen-Stufe drei für viele italienische Städte heraus. Demnach dürfte es etwa in Bari an der südlichen Adriaküste, in der Hauptstadt Rom, Palermo und Triest sehr heiss werden.

Auf Sizilien zeigte gestern in der Provinz um die Stadt Syrakus eine Messstation 48,8 Grad Celsius an. So berichtet die Nachrichtenagentur Ansa. Der Wert könnte demnach ein europäischer Rekordwert sein, allerdings müsste er dafür offiziell bestätigt werden. 1977 waren in Athen und der rund 30 Kilometer westlich liegenden Stadt Elefsina 48 Grad Celsius gemessen worden.

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Auch auf der italienischen Insel Sizilien kam es zu einem Brand. - keystone

Die Zahl der Waldbrandtoten in Kalabrien hat sich laut Medienberichten auf vier erhöht. Im Ort Cardeto in der süditalienischen Region Kalabrien wurde ein vermisster Rentner tot auf seinem Grundstück gefunden. Dies berichtet die Nachrichtenagentur Ansa am Abend. Der Mann sei an Verbrennungen gestorben.

Zuvor war in einem anderen Ort Kalabriens weiter nördlich ebenfalls ein Rentner in den Flammen ums Leben gekommen. Die Flammen hatten sein Grundstück umschlossen. Auf Sizilien verlor ein Mann laut Agenturberichten in der Provinz um die Stadt Catania sein Leben. Er war mit seinem Traktor zu einem Brandherd unterwegs.

Der italienische Zivilschutz erhielt nach eigenen Angaben zehn Anfragen für Luftunterstützung mit Löschflugzeugen aus Kalabrien. Das sind so viele wie aus keiner anderen Region an dem Tag. Landesweit brachten die Piloten aus der Luft vier Brände unter Kontrolle oder konnten sie löschen. Bei dreien war demnach keine Luftunterstützung möglich.

Türkei hat meiste Feuer unter Kontrolle

In der Türkei haben starker Wind und Temperaturen um die 40 Grad zuletzt wieder Feuer angefacht. In den Bergen der Gemeinde Köycegiz im südwesttürkischen Mugla waren Feuer auch am Abend noch nicht unter Kontrolle. Dörfer waren den Angaben zufolge aber nicht bedroht. Die Brände in dem schwer zugänglichen Gelände würden aus der Luft und mit Kräften am Boden bekämpft.

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In der Gemeinde Köycegiz im südwesttürkischen Mugla konnten noch nicht alle Feuer unter Kontrolle gebracht werden. - keystone

In der Provinz Antalya kämpften Einsatzkräfte gegen einen neuen Brand in der Nähe eines Wohngebietes der Stadt Manavgat. Dieser konnte laut einer Sprecherin jedoch schnell unter Kontrolle gebracht werden. In der westtürkischen Provinz Burdur mussten am Mittwoch wegen eines neuen Brandes Häuser evakuiert werden.

Zwei Wochen nach Beginn der Brände in der Türkei sind die meisten Feuer zwar unter Kontrolle. Dennoch können Funken immer wieder überspringen und wegen der extremen Trockenheit in Verbindung mit Winden Feuer auslösen.

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