Eine ungewöhnliche Installation im Wiener Volksgarten thematisiert die Beziehung zwischen Mensch, Tier und Umwelt.
Volksgarten
Der Volksgarten in Wien. (Archivbild) FOTO: APA/CLAUDIA PIETRZAK - Keystone

15 zu einer Pyramide gestapelte Ölfässer sind ab sofort im Wiener Volksgarten zusehen. Überzogen sind sie mit dem Leder von Kamelen aus den Vereinigten Arabischen Emiraten. «There May Exist» heisst diese Installation der Künstlerin Zeinab Alhashemi.

Zeinab Alhashemi will damit die Beziehung zwischen Mensch und Tier thematisieren, wobei auch der Wandel über die Jahrzehnte sichtbar werden soll. «Das Konzept von Natur versus von Menschen gemacht ist sehr wichtig für meine Arbeit», erklärte die 1985 in Dubai geborene Künstlerin bei der Präsentation am Mittwoch.

Lange Zeit seien Kamele in ihrer Heimat essenzieller Bestandteil gewesen, um das Überleben der Bevölkerung zu sichern. Für den Transport, als Nahrungsmittel, aber auch bei Rennen und in Schönheitswettbewerben hätten die Tiere ihren Wert unter Beweis gestellt.

Vom Nutztier zum Symbol

«Mittlerweile hat sich ihre Verwendung aber geändert», sagte Alhashemi und verwies auf den durch den Ölboom angehäuften Reichtum in den Emiraten. «Was geblieben ist, ist die emotionale Verbindung.»

Ihre von geometrischen Strukturen inspirierten Arbeiten zeigte Alhashemi bereits an ungewöhnlichen Orten. So hat sie künstliche Gesteinsformationen in der Wüste formiert, wo diese jedoch erst auf den zweiten Blick als Fremdkörper zu erkennen waren.

Vor diesem Hintergrund passt im Wiener Volksgarten der Theseustempel mit seinen wechselnden Präsentationen gut. Das zwischen 1819 und 1823 vom Hofarchitekten Peter von Nobile errichtete Gebäude wird zum Kontextraum wird für die Installation «There May Exist», mithin für Ölwirtschaft, Naturverbundenheit, aber auch kulturelle Fragen wie: Wo isst man das Fleisch welcher Tiere?

Einblick in den Schaffensprozess

Ein begleitendes Video skizziert die Entstehungsgeschichte der Installation und zeigt Alhashemi in der Lederfabrik, wo sie die unterschiedlichen Felle auswählt. Nicht nur hier, sondern naturgemäss am Objekt selbst zeigen sich die unterschiedlichen Formen, Strukturen und Farben der Häute von verschiedenen Kamelrassen.

«There May Exist» ist bis 13. Oktober im Theseustempel zu besichtigen. Der Eintritt ist frei. Parallel dazu läuft im Weltmuseum die Ausstellung «Auf dem Rücken der Kamele».

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