Im Mordfall der Journalistin Daphne Caruana Galizia hat sicht der Taxifahrer und Mittelsmann Melvin Theuma bei einem mutmasslichen Suizidversuch verletzt.
Mordfall Daphne Caruana Galizia
Die Journalistin Daphne Caruana Galizia läuft mit einem Notizblock in der Hand über eine Strasse. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Auf Malta wurde die Journalistin Daphne Caruana Galizia 2017 mit einer Autobombe getötet.
  • Sie hatte über die Korruption beim Bau eines Gaskraftwerks berichtet.
  • Der mutmassliche Mittelsmann wurde nun in ein Spital eingeliefert.

Ein Mittelsmann im Mordfall der maltesischen Journalistin Daphne Caruana Galizia ist nach einem mutmasslichen Suizidversuch in ein Krankenhaus gebracht worden. Melvin Theuma sei von einem Polizisten, der sein Haus bewachte, verletzt aufgefunden worden, berichtete die Polizei. Theumas Anwalt hatte demnach zuvor vergeblich versucht, seinen Klienten zu erreichen und Alarm geschlagen.

Nach Angaben der Polizei habe die Situation nach einem Suizidversuch ausgesehen. Theumas Zustand sei kritisch, berichtete die «Times of Malta» unter Berufung auf nicht näher definierte Quellen.

Mordfall Daphne Caruana Galizia
Das explodierte Wrack des Autos der populären Bloggerin und Journalistin Daphne Caruana Galizia steht auf einem Acker neben der Strasse in Mosta (Malta). - dpa

Der Taxifahrer Theuma hatte im Gegenzug für Informationen zu dem Mordfall Straffreiheit erhalten. Vor Gericht hatte er im vergangenen Dezember ausgesagt: Der Unternehmer Yorgen Fenech habe ihm Geld gegeben, um Auftragskiller zu bezahlen. Die regierungskritische Bloggerin Daphne Caruana Galizia war im Oktober 2017 mit einer Autobombe in die Luft gesprengt worden.

Fenech wegen Mittäterschaft im Mordfall Daphne Caruana Galizia angeklagt

Theuma sollte am Mittwoch erneut vor Gericht aussagen. Fenechs Anwälte haben unterdessen die Aussagen des Taxifahrers angezweifelt und mit Tonaufnahmen gedroht. Diese sollen belegen, dass Theuma nicht die ganze Wahrheit gesagt habe.

Fenech war Ende November 2019 festgenommen worden, als er mit einer Jacht das Land verlassen wollte. Danach wurde er unter anderem wegen Mittäterschaft angeklagt. Caruana Galizia hatte über Korruption beim Bau eines Gaskraftwerks recherchiert, an dem Fenech beteiligt war.

Fenech weist die Anschuldigungen gegen ihn zurück. Er wirft dem ehemaligen Stabschef von Maltas Ex-Premierminister Joseph Muscat, Keith Schembri, vor, hinter dem Mord zu stecken. Die Krise hatte die Regierung in Malta ins Wanken gebracht und zum Rücktritt Muscats im Januar geführt. Schembri bestreitet, in den Fall verwickelt zu sein und steht nicht unter Anklage.

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