Kurz nachdem der chinesische Staatspräsident in Russland zu Gast war, besucht der japanische Ministerpräsident die Ukraine.
Fumia Kishida und die ukrainische Vize-Aussenministerin Dschaparowa
Fumia Kishida und die ukrainische Vize-Aussenministerin Dschaparowa - Ukrainian Foreign Ministry press-service/AFP
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Japans Ministerpräsident ist zu einem überraschenden Besuch nach Kiew gereist.
  • Der Regierungschef will offiziellen Angaben zufolge seine Unterstützung übermitteln.

Japans Ministerpräsident Fumio Kishida ist zu einem überraschenden Besuch in die Ukraine gereist. Kishida sei am Dienstag in der Hauptstadt Kiew zu Gesprächen mit Wolodymyr Selenskyj eingetroffen, berichtete die japanische Nachrichtenagentur Kyodo. Das Aussenministerium in Tokio hatte zuvor die Reisepläne bestätigt.

Der Regierungschef wollte demnach die «Solidarität und unerschütterliche Unterstützung» Tokios und den G7, einer Gruppe wirtschaftsstarker Demokratien, für das von Russland überfallende Land übermitteln.

Nächster G7-Gipfel findet im Mai in Japan statt

Japan hat derzeit den Vorsitz der G7, zu denen auch Deutschland, die USA, Frankreich, Grossbritannien, Italien und Kanada gehören. Der nächste G7-Gipfel findet im Mai in der japanischen Stadt Hiroshima statt.

Beim Treffen mit Selenskyj wollte Kishida den Angaben des Aussenministeriums zufolge entschieden «Russlands Aggression» gegen die Ukraine und die einseitige Änderung des Status quo verurteilen. Er werde seine Entschlossenheit äussern, die internationale Ordnung auf der Grundlage der Rechtsstaatlichkeit aufrechterhalten zu wollen.

Japan hat im Einklang mit dem Westen Sanktionen gegen Russland verhängt und unterstützt die Ukraine. Die pazifistische Verfassung erlaubt es Japan allerdings nicht, Waffen an die Ukraine zu liefern.

Kishida reiste nach Abschluss eines Besuchs in Indien in die Ukraine weiter. Die Weiterreise wurde laut Kyodo zunächst geheim gehalten. Es sei selten für einen japanischen Regierungschef, eine unangekündigte Reise in ein anderes Land anzutreten.

Nach Angaben des Aussenministeriums in Tokio wird Kishida am Mittwoch zudem in Polen erwartet. Neben den bilateralen Beziehungen wird es demnach auch in Polen um die gemeinsame Antwort auf die Invasion Russlands in der Ukraine gehen.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

RegierungschefG7-Gipfel