Interpol

Interpol löscht Fahndungsaufruf zu Walfanggegner Paul Watson

Keystone-SDA
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Frankreich,

Der bekannte Umweltaktivist Paul Watson wird nicht mehr von Interpol gesucht – ein Sieg für den Walfanggegner.

Interpol Anti Whaling Activist
Der 74 Jahre alte Watson ist einer der bekanntesten Walschützer. (Archivbild) - keystone

Erfolg für den bekannten Walfanggegner Paul Watson: Der Umweltaktivist wird nicht mehr über die internationale Polizeiorganisation Interpol gesucht. Eine auf Betreiben Japans erstellte «Red Notice» sei gelöscht worden, teilte ein Sprecher der Organisation mit Sitz in Lyon mit.

Eine interne Kontrollkommission habe dies auch mit Blick darauf entschieden, dass Dänemark entschieden hatte, Watson nicht an Japan auszuliefern.

Mit einer «Red Notice» kann ein Land dazu auffordern, eine Person ausfindig zu machen und vorläufig festzunehmen. Ein internationaler Haftbefehl ist das nicht. Interpol steuert die länderübergreifende Kooperation, jedes Land entscheidet jedoch selbst, wie es mit einem Fall umgeht.

Fahndung als unverhältnismässig eingestuft

Watson-Anwalt William Julié zufolge befand die Kommission die Fahndung nach dem Walschützer als unverhältnismässig, etwa weil der Fall schon lange zurückliege und keine schwere Tat vorgeworfen werde.

Nach einem Vorfall mit einem Walfangschiff in der Antarktis 2010 hatten die japanischen Behörden Watson suchen lassen und ihm vorgeworfen, das Schiff damals beschädigt und die Walfänger an ihrer Arbeit gehindert zu haben. Watson wies eine Schuld von sich.

Im Juli vergangenen Jahres war der kanadisch-amerikanische Staatsbürger daraufhin in Grönland festgenommen worden. Dänemark liess ihn aber schliesslich frei und entschied, ihn nicht nach Japan auszuliefern.

Interpol: Keine Entscheidung über den Fall

Der Interpol-Sprecher betonte, die weltgrösste Polizeiorganisation habe mit dem Rückzug der «Red Notice» nicht über den Fall an sich entschieden. Alle 196 Mitgliedstaaten seien über den Schritt informiert worden.

Der 74 Jahre alte Watson ist einer der bekanntesten Walschützer. Er war einst eines der ersten Mitglieder von Greenpeace, später gründete er die Sea Shepherd Conservation Society.

Angesichts seiner konfrontativen Methoden beim Schutz der Meeressäuger betrachten ihn manche Umweltschützer als Helden, andere halten ihn für zu radikal. Mit seinem Vorgehen hat er diverse Walfangnationen gegen sich aufgebracht – insbesondere Japan.

Kommentare

User #1379 (nicht angemeldet)

Für einmal eine gute Nachricht. Wozu die Japaner unbedingt Wale abschlachten wollen, darf man wohl fragen. Hat wohl mit "Kultur" zu tun, ähnlich unsinnig und grausam wie der Stierkampf.

User #1616 (nicht angemeldet)

"Danke",...ein guter Mann!!!

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