Die Salzburger Polizei hat die Zerschlagung eines internationalen Drogenringes bekannt gegeben. Drei Jahre lang hat die Polizei überwacht und abgehört.
Drogenring
In diesen Plastikfolien wurden die Drogen geschmuggelt. - sda - Keystone/LPD SALZBURG/APA/Unbekannt
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein internationaler Drogenring wurde in Österreich von der Polizei zerschlagen.
  • Dabei sind 15 Verdächtige festgenommen worden.
  • Sie haben rund 30 Tonnen eines Aufputschmittels nach Saudi-Arabien geschmuggelt.

Die Salzburger Polizei hat die Zerschlagung eines internationalen Drogenringes bekannt gegeben. In den vergangenen Jahren sollen 25 bis 30 Tonnen Captagon-Tabletten nach Saudi-Arabien verfrachtet worden sein.

Die Aufputschmittel hätten Hochrechnungen der Staatsanwaltschaft Salzburg zufolge einen Wert von rund 150 Millionen Euro ergeben. Das sagte der Leiter des Landeskriminalamtes Salzburg, Christian Voggenberger, der österreichischen Nachrichtenagentur APA. 15 Verdächtige seien festgenommen worden.

Drogenring wurde drei Jahre beobachtet

Drei Jahre lang haben die Salzburger Kriminalisten in Zusammenarbeit mit Kollegen aus anderen Ländern den Drogenring beobachtet, überwacht und abgehört. Am 22. März 2021 seien 13 Verdächtige in Österreich und zwei weitere in Deutschland festgenommen worden. Die Verdächtigen sind laut Polizei teils geständig.

Österreich war den Angaben zufolge beim Handel eine Zwischenstation: Das Captagon sei im Libanon hergestellt worden. Der Umweg über Europa wurde strategisch ausgewählt. Und zwar, da Importe aus der EU in Saudi-Arabien deutlich weniger kontrolliert würden als die Wareneinfuhr aus dem Nahen Osten.

Tabletten
Die Tabletten enthalten Fenetyllin. (Symbolbild) - dpa

Der Schmuggel vom Libanon nach Österreich erfolgte demnach in Rollen mit Plastikfolien, in deren Hohlraum die Drogen versteckt wurden. Captagon war in den 1960er-Jahren entwickelt worden. Das Aufputschmittel enthält den Wirkstoff Fenetyllin, das als Suchtgift gilt.

Die Wirkung ist ähnlich der von Amphetamin. Die Droge wird laut Polizei auch in Zusammenhang mit terroristischen Anschlägen gebracht. Dies, da die Wirkung aufputschend sei und den Konsumenten furchtlos und unempfindlich gegen Schmerz erscheinen lasse.

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