Internationale Energieagentur rechnet mit geringerer Öl-Nachfrage
Wegen der schwächelnden chinesischen Wirtschaft hat die Internationale Energieagentur (IEA) ihre Prognose für die weltweite Öl-Nachfrage gekürzt.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Öl-Nachfrage dürfte global sinken, prognostiziert die Internationale Energieagentur.
- Unter anderem Schuld daran dürften die Lockdowns in China tragen.
- Doch allgemein sinke das Wirtschaftswachstum, was die Nachfrage reduzieren sollte.
Die Nachfrage nach Öl dürfte sinken, so die Internationale Energieagentur (IEA). Als Grund führte die IEA die Lockdowns in China an, die die zweitgrösste Volkswirtschaft weiter schwächten.

Der tägliche Bedarf dürfte im laufenden Jahr lediglich um zwei Millionen Barrel (159 Liter) auf durchschnittlich 99,7 Millionen Barrel steigen. Zuvor hatte die IEA den Anstieg 110 000 Barrel höher veranschlagt, wie sie am Mittwoch in Paris mitteilte.
Mit der sich abkühlenden Konjunktur sinke dort auch der Ölbedarf. Die tägliche Nachfrage Chinas werde im laufenden Jahr um 420 000 Barrel zurückgehen, prognostizierte die Energieagentur. Der Rückgang fällt deutlich stärker aus als bisher angenommen.
Öl ersetzt Erdgas vielerorts
Andererseits ersetze Erdöl vielerorts das teurere Erdgas bei der Stromerzeugung, hiess es in dem Monatsbericht. Die dazu verwendete Erdölmenge dürfte dem Bericht zufolge im vierten Quartal und Anfang 2023 doppelt so hoch liegen wie im Vorjahr. Der Preis für Erdgas ist seit dem russischen Angriff auf die Ukraine in einigen Regionen, insbesondere Europa, um ein Vielfaches gestiegen.
Global dürfte sich die Nachfrage im kommenden Jahr ähnlich entwickeln wie 2022, heisst es in dem Monatsbericht des Interessenverbands der westlichen Industriestaaten.