Intensivmediziner: Spahn konnte «nicht anders entscheiden»

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Deutschland,

Eine Menge Kritik prasselt auf den Gesundheitsminister ein nach der Entscheidung für einen Astrazeneca-Impfstopp. Doch hatte Spahn eine Wahl? Ein Experte bezweifelt das.

Eine Ampulle mit dem Corona-Impfstoff des schwedisch-britischen Pharmakonzerns Astrazeneca. Foto: Christophe Ena/AP/dpa
Eine Ampulle mit dem Corona-Impfstoff des schwedisch-britischen Pharmakonzerns Astrazeneca. Foto: Christophe Ena/AP/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Präsidiumsmitglied der Intensivmediziner-Vereinigung DIVI, Uwe Janssens, hat die Entscheidung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) verteidigt, Impfungen mit dem Präparat von Astrazeneca vorläufig zu stoppen.

«Herr Spahn kann doch gar nicht anders entscheiden, wenn die Expertinnen und Experten vom Paul-Ehrlich-Institut ihm so eine Botschaft auf den Tisch legen», sagte Janssens, der früher Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) war, am Mittwoch im Deutschlandfunk.

Unter anderem Grüne und FDP hatten Spahn zuletzt scharf kritisiert. Das Aussetzen der Corona-Impfungen mit Astrazeneca habe das Vertrauen in die Impfpolitik untergraben, sagte Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt. FDP-Vize Wolfgang Kubicki forderte die Entlassung des Ministers. Eine Aussetzung der Impfungen mit Astrazeneca hatte das für die Impfstoff-Sicherheit zuständige Paul-Ehrlich-Institut (PEI) empfohlen. Nach Angaben aus dem Ministerium wurden in Deutschland bis Dienstagabend insgesamt acht Fälle mit Thrombosen (Blutgerinnseln) in den Hirnvenen in zeitlichem Zusammenhang zur Impfung gemeldet, mehrere mit tödlichem Verlauf.

Mit Blick auf die steigenden Neuinfektionen sagte Janssens, die Mediziner hätten dies bereits prognostiziert. Nach den Öffnungen müsse man nun «wieder zurückrudern», sagt er und warnte vor einer zunehmenden Belegung der Intensivstationen. Das Personal dort sei bereits «in einem Dauermodus der Belastung».

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