Installation für inhaftierten Istanbuler Bürgermeister in Berlin
Vor dem Berliner Rathaus erinnert die Installation «Silivri – Prison Of Thought» an den inhaftierten Istanbuler Bürgermeister Ekrem Imamoglu.

Vor Berlins Rathaus erinnert ein Kunstwerk an den inhaftierten Bürgermeister der Partnerstadt Istanbul, Ekrem Imamoglu. Die Installation «Silivri – Prison Of Thought» ist nach einem riesigen Gefängniskomplex westlich von Istanbul benannt.
Zu sehen ist in einem Glaskasten eine beinahe massstabsgetreue Nachbildung einer Zelle. Initiiert und konzipiert wurde das Projekt vom Journalisten Can Dündar, der selbst zeitweise in Silivri einsass.
Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner sieht die Aktion als Zeichen der Solidarität mit seinem Amtskollegen, wie er bei der Eröffnung sagte. «Berlin ist die Stadt der Freiheit», unterstrich der Christdemokrat. Berlin habe eine enge und wichtige Partnerschaft mit Istanbul. «Und ich habe eine Freundschaft mit dem Bürgermeister von Istanbul.»
Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner kritisiert Türkei
Die deutsche Hauptstadt werde daher genau hinschauen, was mit Imamoglu und anderen in der Türkei inhaftierten Oppositionspolitikern passiere, so Wegner. «Was die türkische Regierung gerade treibt, führt zu einer schweren Belastung für die Städtepartnerschaft, aber auch für die deutsch-türkischen Beziehungen.»
Seit einem halben Jahr sitzt Imamoglu ohne Anklage in Untersuchungshaft. Er war im März wegen Terror- und Korruptionsvorwürfen festgenommen worden. Das löste Massenproteste in der Türkei aus. Wegner hatte kurz darauf eine schon länger geplanten Reise nach Istanbul abgesagt, bei der er auch Gespräche mit Imamoglu führen wollte.
Die Installation auf dem Platz vor dem sogenannten Roten Rathaus wird im Rahmen des 7. Berliner Herbstsalons des Maxim Gorki Theaters gezeigt. Sie ist dort gut eine Woche bis zum 10. Oktober zu sehen. Danach wird sie bis Ende November im Garten des Theaters aufgestellt.