Erneut haben Tausende in Frankreich gegen den Reformkurs von Staatspräsident Emmanuel Macron demonstriert. Mehr als 60 Gruppen haben zu den Kundgebungen aufgerufen.
Demonstranten protestieren gegen die Reformpolitik von Frankreichs Präsident Macron. Zu den landesweiten Demonstrationen haben u.a. die Linkspartei La France Insoumise, die Gewerkschaft CGT und Attac aufgerufen.
Demonstranten protestieren gegen die Reformpolitik von Frankreichs Präsident Macron. Zu den landesweiten Demonstrationen haben u.a. die Linkspartei La France Insoumise, die Gewerkschaft CGT und Attac aufgerufen. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Tausende haben in Frankreich gegen den Reformkurs von Staatspräsident Emmanuel Macron demonstriert.
  • Rund 60 Gruppen hatten zu den Kundgebungen aufgerufen.
  • Die Organisatoren der Proteste werfen Präsident Macron eine Politik «zugunsten der Reichsten» und soziale Kälte vor.
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In Paris und anderen französischen Städten haben erneut Tausende gegen den Reformkurs von Staatspräsident Emmanuel Macron demonstriert. Zu den Kundgebungen hatten mehr als 60 Gruppen aufgerufen, darunter auch Parteien aus dem linken Lager sowie Gewerkschaften.

Drei Wochen nach dem Protestmarsch «Fête à Macron» zogen am Samstag erneut zehntausende durch mehrere französische Städte. Neben Paris waren dies Marseille, Lyon, Grenoble und Montpellier.

Erneut lagen die Angaben über die Teilnehmerzahl je nach Quelle weit auseinander. Gemäss Gewerkschaften waren landesweit 250'000 Menschen an Kundgebungen beteiligt. Allein in Paris seien es 80'000 Teilnehmende gewesen, hiess es. Die Behörden der Hauptstadt sprachen dagegen von lediglich 21'000 Demonstrierenden in Paris.

Schon vor drei Wochen wichen die Zahlen stark voneinander ab. Dann hatte es von den Organisatoren geheissen, in Paris seien 160'000 Menschen auf die Strassen gegangen. Die Schätzung der Polizei ging von 40'000 aus.

Soziale Kälte

Die Organisatoren der Proteste werfen Präsident Macron eine Politik «zugunsten der Reichsten» und soziale Kälte vor. Macron selbst gab sich unbeeindruckt. Die Proteste würden ihn «nicht aufhalten», sagte er am Freitag bei einem Besuch im russischen St. Petersburg.

Der Generalsekretär der Kommunistischen Partei Frankreichs (PCF), Pierre Laurent, nannte den Staatschef am Samstag bei der Demonstration in Paris «arrogant» und warf ihm «autoritäre Methoden» vor. Der Protestzug wurde aus Sorge vor Ausschreitungen von einem Grossaufgebot der Polizei begleitet.

Derzeit sieht sich Macron auch einer Streikwelle der Bahn-Angestellten gegenüber. Diese bekämpfen seit Anfang April die Bahnreform von Macron.

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