Als erste Bundesländer schaffen Bayern und Sachsen-Anhalt die Maskenpflicht im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) ab. In Sachsen-Anhalt entfällt diese ab Donnerstag, in Bayern ab Samstag, wie die jeweiligen Landesregierungen am Dienstag entschieden.
Fahrgäste mit Maske in einem Bus
Fahrgäste mit Maske in einem Bus - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • FDP fordert auch Ende von Pflicht in Fernzügen.

Die FDP forderte, nun auch die Maskenpflicht in den Fernzügen aufzuheben.

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) teilte am Dienstag im Anschluss an eine Sitzung seines Kabinetts auf Twitter mit, dass die Maskenpflicht entfalle und stattdessen nur noch eine Empfehlung gelte. Söder begründete dies damit, dass die Infektionslage seit langem stabil sei. Vorbild für Bayern sei die Coronapolitik im Nachbarland Österreich: «Wir orientieren uns damit am Beispiel Österreichs», schrieb Söder.

Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff teilte nach einer Kabinettssitzung in Magdeburg mit, dass die bisherigen Corona-Verordnung am Mittwoch auslaufe. Eine neue halte er «nicht für notwendig», sagte er vor Journalisten. Damit entfällt ab Donnerstag auch die Pflicht zum Tragen einer Maske in Bussen und Bahnen. Haseloff begründete die Entscheidung damit, dass die Corona-Grundimmunisierung über alle Bevölkerungs- und Altersgruppen hinweg 74 Prozent und bei den über 60-Jährigen 90 Prozent betrage. Damit gebe es «faktisch eine Vollimmunisierung». Sachsen-Anhalt setze nun auf Eigenverantwortung.

Der FDP-Verkehrsexperte Valentin Abel sagte der «Augsburger Allgemeinen» mit Blick auf die Entscheidung der beiden Bundesländer: «Allerspätestens jetzt ist es nötig, die FFP2-Maskenpflicht auch im Fernverkehr der Bahn zu beenden.» Dass die Menschen im Nahverkehr ohne Maske fahren könnten, im Fernverkehr aber sogar eine FFP2-Maske bräuchten, ergebe keinerlei Sinn.

Der Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, und Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) plädierten hingegen dafür, die jetzigen Regeln zu den Masken und zur Isolation beizubehalten. «Die Kliniken sind voll, noch immer zu viele Corona Tote, dazu andere Atemwegserkrankungen», schrieb Lauterbach auf Twitter.

Sachsen-Anhalt und Bayern sind die ersten beiden Bundesländer, die die Maskenpflicht im ÖPNV abschaffen. Am Montag hatten Gesundheitsminister sich auf einer Konferenz nicht auf ein gemeinsames Vorgehen einigen können. Die Unionsfraktion im Bundestag kritisierte dies als «Flickenteppich». «Das sorgt für Ärger und leider geht damit wieder viel Vertrauen in staatliche Vorgaben verloren», erklärte der verkehrspolitische Sprecher der Fraktion, Thomas Bareiss. Hier müsse dringend nachgesteuert werden.

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