Immer mehr verstecken Bargeld unter Matratzen

Samantha Reimer
Samantha Reimer

Deutschland,

Das Bargeld verschwindet nicht, es wächst: Immer mehr Menschen in Deutschland horten Milliardenbeträge in Scheinen und Münzen.

Bargeld
Bargeld wird nach Einschätzung der Bundesbank vermehrt gehortet und nicht mehr ausgegeben. (Symbolbild) - dpa

Immer mehr Menschen zahlen im Alltag elektronisch, doch trotzdem steigt die Bargeldmenge im Euroraum weiter an. Laut «Stern» lagerten Ende 2024 schätzungsweise 395 Milliarden Euro in deutschen Privathaushalten.

Die Bundesbank bestätigt, dass der Anteil der zur «Wertaufbewahrung» gehaltenen Banknoten bei etwa 42 Prozent liegt. Das ist fast zweieinhalbmal so viel wie noch 2013.

Die Verteilung ist allerdings sehr ungleich, da viele Haushalte kaum Barreserven besitzen.

Das Bargeld-Paradoxon

Im März 2025 befanden sich im gesamten Euroraum 1564 Milliarden Euro (1461,11 Milliarden Franken) in bar im Umlauf. Das sind 30 Milliarden mehr als im Frühjahr 2022.

Seit 2022 hat sich laut «Stern» das Wachstum zwar verlangsamt, doch die Bargeldmenge steigt weiter. Die Bundesbank spricht von einem «Banknoten-Paradoxon».

Bezahlst du oft mit Bargeld?

2023 wurden etwa laut Bundesbank noch die Hälfte aller Zahlvorgänge an den Kassen bar abgewickelt. Das entsprach aber nur einem Viertel des Umsatzes.

Elektronische Zahlungen auf dem Vormarsch

Laut einer Umfrage von Strategy& in «Stern» hat die Debitkarte das Bargeld als meistgenutztes Zahlungsmittel abgelöst. Nur noch 23 Prozent der Befragten bevorzugen Bargeld.

Viele Einzelhändler setzen auf kontaktloses Bezahlen.

Nach Angaben des Handelsverbands Bayern ist diese Methode bis zu siebenmal schneller als Bargeldzahlung.

Unsicherheit als Hauptgrund für die Bargeldhortung

Ralf Wintergerst, Vorstandschef von Giesecke+Devrient, erklärt im «Stern», dass Unsicherheit der Hauptgrund für das Horten von Bargeld sei.

In Krisenzeiten, wie während der Corona-Pandemie, stieg der Anteil des gehorteten Bargelds auf 43 Prozent.

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Bargeld und verschiedene Zahlungskarten im Geldbeutel. (Symbolbild) - Monika Skolimowska/dpa-Zentralbild/dpa

Die Bundesbank beobachtet dieses Phänomen seit Jahren. Auch Schattenwirtschaft und die Rolle des Euro als Reservewährung im Ausland tragen zur steigenden Bargeldmenge bei.

Bargeld bleibt relevant

Die Bundesbank betont laut «Stern», dass Bargeld auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielt. Es ist unabhängig von Strom und elektronischer Infrastruktur.

In Krisenfällen bleibt Bargeld ein verlässliches Zahlungsmittel.

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Kommentare

User #1325 (nicht angemeldet)

Schläft man da besser, mit Geld in der Matratze. Hab mein Ferrari schon im Schlafzimmer, bringt nichts.

User #2687 (nicht angemeldet)

Warum nicht. Das Geld ist zuhause nicht unsicherer als auf der Bank. Wartets nur ab, der Tag wird kommen wo man sich glücklich schätzen kann Bargeld zuhause zu haben. Zudem ist Bargeld in der Versicherung mit, je nachdem ob man einen befestigten Tresor hat oder nicht, mit Fr. 5000+ versichert.

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