In Deutschland wurde dieses Jahr wieder mehr Bier getrunken. Immer beliebter wird das alkoholfreie Bier.
Leere Bierflaschen in einer Fabrik.
In Deutschland wird vermehrt alkoholfreies Bier getrunken. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Wegen dem warmen Sommer wurde in Deutschland mehr Bier getrunken.
  • Der Anteil am Markt von alkoholfreiem Bier wird dabei immer grösser.

Erstmals seit Jahren ist der Bierabsatz in diesem Jahr wieder merklich gestiegen – vor allem dank des herrlichen Sommers. «Wir rechnen zum Jahresende mit einem Plus von rund einem Prozent», sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Brauer-Bundes, Holger Eichele, der Nachrichtenagentur AFP. «Sensationell» habe sich dabei der Absatz der alkoholfreien Biere entwickelt: Er sei von Januar bis September um elf Prozent im Vergleich zum Vorjahr geklettert; der von alkoholfreien Biermischgetränken wie Radler sogar um 21 Prozent.

Alkoholfreies Bier habe bereits einen Umsatzanteil von knapp sieben Prozent in Deutschland. «In Zukunft werden wir jeden zehnten Liter alkoholfrei brauen», sagte Eichele. Das Angebot ist jetzt schon gross: «Es gibt mehr als 400 verschiedene Marken» – sogar Craft Beer gibt es in der alkoholfreien Variante.

Bier ist keine Ramschware

Die Craft-Beer-Bewegung habe zwar einen sehr kleinen Anteil am Umsatz insgesamt – höchstens ein halbes Prozent –, doch «ist ihr zum grossen Teil die Renaissance des Brauens zu verdanken», wie Eichele sagt. Das Angebot etwa an regionalen oder saisonalen Bieren werde immer breiter, die Verbraucher seien gleichzeitig «interessierter und informierter».

Und sie sind mittlerweile auch bereit, mehr als zehn Euro für einen 20er-Kasten Pils zu bezahlen – der Durchschnittspreis für einen Kasten der Topmarken wie Beck's, Krombacher oder Warsteiner lag nach Angaben aus Branchenkreisen in diesem Jahr bei über 13 Euro. Selbst die Angebotspreise des Handels, um Kunden in die Läden zu locken, lagen 2018 demnach über der psychologisch wichtigen Schwelle von zehn Euro.

Die Schere zwischen den Normalpreisen und den Promotionspreisen des Handels geht den Branchenangaben zufolge allerdings immer weiter auseinander. «Der Handel nutzt Bier oft als Lockangebot und liefert sich einen ruinösen Preiskampf zu Lasten der Brauereien», kritisierte Eichele. Doch: «Bier ist ein hochwertiges Genussmittel, keine Ramschware.»

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