Im Maschinenbau schwindet Hoffnung auf schnelle Erholung
Einige Branchen erfreuen sich nach dem Corona-Lockdown einer schnellen Erholung. Für den deutschen Maschinenbau sieht die Situation weniger gut aus.

Das Wichtigste in Kürze
- Die deutsche Maschinenbau-Branche hat wenig Hoffnung auf eine schnelle Erholung.
- Die Investitionsbereitschaft sei laut Branchenverband gering.
- Viele Unternehmen planen bereits einen Stellenabbau.
Im deutschen Maschinenbau schwindet die Hoffnung auf eine schnelle Branchenerholung. Nur 18 Prozent der Unternehmen erwarten eine Rückkehr auf das Umsatzniveau von 2019 bereits im kommenden Jahr. Das erklärte der Branchenverband VDMA am Montag nach einer Umfrage unter 522 Mitgliedsfirmen. Mitte Juni waren es noch mehr als 30 Prozent gewesen.
«Zuletzt hat sich die konjunkturelle Dynamik im Maschinenbau wieder etwas abgeschwächt, ein «V» scheint zunehmend unwahrscheinlich.» So VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers in Frankfurt. «Viele Unternehmen rechnen mit einem länger andauernden, fragilen Weg aus der Krise und richten ihre Unternehmensstrategie danach aus.»
Auftragsflaute schwächt Unternehmen
Entscheidender Faktor für Ausmass und Tempo der Erholung sei die Bereitschaft der Kunden, wieder zu investieren und neue Projekte anzugehen. Seit Ende Mai sei der Anteil der Unternehmen mit gravierenden Auftragseinbussen und Stornierungen zwar deutlich gesunken. «Dennoch macht die anhaltende Auftragsflaute vielen Maschinen- und Anlagenbauern weiter zu schaffen», sagte Wiechers.

80 Prozent der Firmen erwarten bei der Nachfrage in den nächsten drei Monaten keine Besserung. Es gebe jedoch auch einige Maschinen- und Anlagenbauer, die weitgehend gut durch die Krise gekommen seien. Einige verbuchen dieses Jahr keine Umsatzrückgänge.
Firmen im Maschinenbau planen Stellenabbau
Die Unsicherheit angesichts steigender Corona-Infektionen belaste auch die Investitionsbereitschaft in der Branche. Wenn überhaupt, wüchsen die Investitionen nur geringfügig. Fast jede vierte Firma habe zudem einen weitergehenden Personalabbau in die Wege geleitet oder plane das in absehbarer Zeit.
«Neben Kurzarbeit und Einstellungsstopps planen etwa drei Viertel der angesprochenen Unternehmen einen Stellenabbau.» Dieser liege im Bereich von 5 bis 15 Prozent der Gesamtbelegschaft, erläutert der VDMA-Chefvolkswirt.