Wegen Mitgliedschaft im Islamischer Staat (IS) wurden im Irak zwei Franzosen zum Tode verurteilt.
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IS-Kämpfer im Irak. - AL-FURQAN MEDIA/AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im Irak wurden zwei Franzosen zum Tode verurteilt.
  • Sie sollen der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat angehören.
  • Der französische Aussenminister Jean-Yves Le Drian möchte die Hinrichtung verhindern.

In der Hauptstadt Bagdad verhängte am Dienstag ein Gericht die Todesstrafe gegen zwei Franzosen: Brahim Nejara und Karam El Harchaoui. Damit steigt die Zahl der im Irak zum Tode verurteilten Franzosen auf sechs.

Der französische Aussenminister Jean-Yves Le Drian (71) kündigte Schritte an, um die Hinrichtung französischer Staatsbürger zu verhindern.

12 Franzosen in den Irak überstellt

Im Januar waren zwölf Franzosen aus Syrien in den Irak überstellt worden. Am Sonntag und Montag wurden bereits vier von ihnen wegen IS-Mitgliedschaft zum Tod durch den Strang verurteilt.

Am Dienstag folgten zwei weitere Todesurteile. Die übrigen sechs Franzosen sollen in Kürze vor einen Richter gestellt werden.

Paris will Hinrichtungen verhindern

Aussenminister Jean-Yves Le Drian sagte dem Radiosender France Inter: Die Regierung werde weitere Schritte ergreifen, um den Franzosen «die Todesstrafe zu ersparen». Sie haben nach irakischem Recht 30 Tage Zeit, um Berufung einzulegen.

Im Irak wurden bereits mehr als 500 Ausländer wegen IS-Mitgliedschaft verurteilt. Bisher wurde jedoch noch kein Todesurteil vollstreckt.

Im Irak steht auf die Mitgliedschaft in einer «Terrororganisation» die Todesstrafe, egal ob die Betroffenen gekämpft haben oder nicht. Menschenrechtler werfen der irakischen Justiz vor, in den Schnellverfahren die Rechte der Angeklagten zu verletzten. Zudem bestehe eine «echte Gefahr von Folter» in den irakischen Gefängnissen.

Frankreich will IS-Mitglieder nicht im Land

Le Drian betonte gegenüber France Inter, Frankreich lehne die Todesstrafe ab. Zugleich bekräftigte er, eine Rücknahme der französischen IS-Mitglieder komme nicht in Frage. Sie müssten dort verurteilt werden, «wo sie ihre Verbrechen begangen haben», sagte der Aussenminister.

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