Zahlreiche Migranten überqueren illegal den Ärmelkanal, um nach Grossbritannien zu gelangen. Die meisten davon sind Albaner.
Migranten beim Überqueren des Ärmelkanals
Migranten beim Überqueren des Ärmelkanals - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Jedes Jahr überqueren Menschen illegal den Ärmelkanal nach Grossbritannien.
  • Dabei machen Albaner fast ein Drittel der Migranten aus.
  • Die Zahl stieg von 50 im Vorjahr auf 12'000.
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Albaner machen fast ein Drittel der Migranten aus, die dieses Jahr illegal über den Ärmelkanal nach Grossbritannien kommen. Die Zahl sei von 50 im Vorjahr auf 12'000 gestiegen, sagte Dan O'Mahoney vom Innenministerium in einem Parlamentsausschuss.

Davon seien 10'000 alleinstehende Männer. Das entspreche 1 bis 2 Prozent der gesamten erwachsenen Bevölkerung des Balkanstaates, zitierte die Zeitung «Daily Mail» am Donnerstag den Beamten. Insgesamt erreichten 2022 bisher mehr als 38'000 Menschen mit kleinen Booten die britische Küste. Im Gesamtjahr 2021 waren es 28'526.

Kriminelle Banden im Norden Frankreichs

Der Anstieg sei exponentiell, sagte O'Mahoney. «Wir glauben, dass dies hauptsächlich darauf zurückzuführen ist, dass albanische kriminelle Banden im Norden Frankreichs Fuss gefasst und damit begonnen haben, eine sehr grosse Zahl von Migranten zu unterstützen.»

In Grossbritannien gibt es immer wieder Kritik, die französischen Grenzschützer würden zu wenig unternehmen, um illegale Überquerungen zu verhindern. O'Mahoney nahm die Franzosen in Schutz. Sie hätten bisher 28'000 Versuche verhindert und mehr als 1000 Boote zerstört. Das sei doppelt so viel wie im vorigen Jahr, sagte der Beamte.

Der konservativen Regierung ist die hohe Zahl an Migranten, die illegal ins Land kommen, ein Dorn im Auge. Zur Abschreckung hat sie eine Vereinbarung mit Ruanda getroffen. Migranten sollen künftig an das ostafrikanische Land abgegeben werden und statt in Grossbritannien dort einen Asylantrag stellen. Wird dem Antrag stattgegeben, sollen sie dort bleiben. Andernfalls droht ihnen die Abschiebung in ihre Herkunftsländer. Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen sieht in dem Plan einen Bruch internationalen Rechts.

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