Hohe Haftstrafen und Verwahrung für Lügde-Angeklagte gefordert

Keystone-SDA
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Deutschland,

Im Missbrauchsprozess fordert die Staatsanwaltschaft für beide Angeklagten lange Haftstrafen und anschliessende Sicherungsverwahrung.

Missbrauchsfall Lügde
Einer der Angeklagten sitzt mit einem Aktenordner vor dem Gesicht neben seinem Anwalt. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Zwei Männer sollen über Jahre auf einem Campingplatz in Lügde Kinder missbraucht haben.
  • Nun fordert die Staatsanwaltschaft lange Haftstrafen und Verwahrung.

Im Prozess um den massenhaften Kindesmissbrauch auf einem Campingplatz im deutschen Lügde hat die Staatsanwaltschaft die Strafanträge bekanntgegeben. Sie fordert hohe Haftstrassen mit anschliessender Sicherungsverwahrung für beide Hauptangeklagte.

Ein 56-jähriger früherer Dauercamper aus Lügde soll nach dem Willen der Anklage für 14 Jahre hinter Gitter und der 34-Jährige Beschuldigte für zwölfeinhalb Jahre. Das teilte ein Sprecher des Detmolder Landgerichts heute Freitag mit.

Lügde
Blick auf den Campingplatz Eichwald. - dpa

In ihren Plädoyers forderten die beiden Vertreterinnen der Staatsanwaltschaft zudem für beide geständige Angeklagte die Anordnung der Sicherungsverwahrung. Nach den Anklägerinnen hielten auch acht der insgesamt 17 Nebenklagevertretern ihre Schlussvorträge. Fünf schlossen sich der Strafmassforderung der Staatsanwältinnen an, drei forderten höhere Haftstrafen.

Urteil folgt Anfang September

Während der Plädoyers bleib die Öffentlichkeit aus Gründen des Opferschutzes von der Hauptverhandlung ausgeschlossen. Der Detmolder Prozess soll nun Ende August mit den Plädoyers der Verteidigung fortgesetzt werden. Ein Urteil könnte am 5. September fallen.

Der frühere Dauercamper und der 34-jährige Angeklagte gelten als Haupttäter der jahrzehntelangen Missbrauchsserie von Lügde. Diese war Anfang des Jahres bekannt geworden und hatte deutschlandweit Entsetzen ausgelöst.

Der lange unentdeckt gebliebene Missbrauch einer Vielzahl von Kindern auf einem Campingplatz in Lügde gilt wegen polizeilicher Ermittlungspannen und Behördenversagens als einer der grössten Skandale der vergangenen Jahre.

Wegen Beihilfe und Anstiftung war bereits am 17. Juli ein dritter Angeklagter vom Landgericht Detmold zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt worden.

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