Die aktuelle Hitzewelle führt in manchen Gebieten Italiens bereits zu Wasserknappheit.
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Folge der Hitzeweller: Ausgetrocknetes Flussbett des Po in Boretto, nordöstlich von Parma. - AFP

In der stark landwirtschaftlich geprägten Po-Ebene rationierten einige Gemeinden inzwischen die Wasserverteilung. In den norditalienischen Regionen Piemont, Lombardei, Venetien und Emilia-Romagna, in denen die Po-Ebene liegt, wollten die Behörden noch am Donnerstag den Notstand ausrufen. Dies kündigte der Präsident der Lombardei, Attilio Fontana, an. Er sprach von einer «aussergewöhnlich schwierigen Lage».

Der Po ist der längste Fluss Italiens und stellt das grösste Wasserreservoir des Landes dar. Ein grosser Teil des Wassers aus dem Po wird für die Landwirtschaft verwendet. Nach Angaben eines regionalen Wetter-Observatoriums hat es in manchen Gebieten der Po-Ebene aber seit mehr als 110 Tagen nicht mehr geregnet. Es handelt sich um die schlimmste Dürre in der Po-Ebene seit 70 Jahren.

Nach Angaben des Landwirtschaftsverbandes Coldiretti bedroht die Trockenheit die Hälfte der Anbauflächen in der Po-Ebene und fast ein Drittel der landesweiten Agrarproduktion. Die Ausrufung des Notstands ermöglicht es den Behörden, die Wasserverteilung stärker zu kontrollieren und Finanzhilfen für die betroffenen Gebiete auf den Weg zu bringen.

Da auf kürzere Sicht kein Regen erwartet wird, haben einige Gemeinden bereits damit begonnen, Wasser-Notreservoire anzulegen und die Nutzung von Wasser einzuschränken - so wurde etwa das Auffüllen von Schwimmbecken und Waschen von Autos verboten.

Auch in Frankreich und Spanien leidet die Landwirtschaft unter der für die jetzige Jahreszeit ungewöhnlichen Hitzewelle. In Spanien gerieten infolge der Hitze auch mehrere Waldgebiete in Brand. Die Zunahme der Hitzewellen ist laut Wissenschaftlern eine direkte Folge der globalen Erwärmung. Dabei nehmen sowohl Intensität als auch Dauer und Häufigkeit dieser Phänomene zu.

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