Hinweis auf Massengrab von Wehrmachtssoldaten in Frankreich
Die deutsche Kriegsgräberfürsorge hat in Südfrankreich Hinweise auf ein Massengrab mit vom französischen Widerstand erschossenen Wehrmachtssoldaten entdeckt.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Deutsche Kriegsgräberfürsorge entdeckte ein Massengrab in Südfrankreich.
- Grabungsarbeiten sollen in der zweiten Augusthälfte beginnen.
Die deutsche Kriegsgräberfürsorge hat in Südfrankreich Hinweise auf ein Massengrab mit Dutzenden vom französischen Widerstand erschossenen Wehrmachtssoldaten entdeckt. Ende Juni gestartete Bodenuntersuchungen hätten auffällige, regelmässig nebeneinander liegende Verdachtsstellen ergeben, teilte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge am Mittwoch in Kassel (Hessen) mit.
Ein ehemaliger französischer Widerstandskämpfer hatte das Schweigen über die Massenerschiessung der 47 Kriegsgefangenen im Zweiten Weltkrieg gebrochen und die Nachforschungen damit ins Rollen gebracht. In der zweiten Augusthälfte sollen nun Grabungsarbeiten beginnen.
Die Deutschen wurden im Juni 1944 erschossen – nach einem Massaker der Waffen-SS an der Bevölkerung in Tulle sowie der Auslöschung des Dorfes Oradour-sur-Glane, einem Kriegsverbrechen, das zum Symbol der Nazi-Barbarei in Frankreich wurde.
Dass die Deutschen und eine der Kollaboration beschuldigte Französin in einem Wald bei Meymac erschossen wurden, war grundsätzlich bekannt. Zu den Umständen hatten alle Beteiligten aber zeitlebens geschwiegen. Der letzte überlebende Zeuge brach kürzlich im Alter von 98 Jahren sein Schweigen.
Demnach sollen die menschlichen Überreste der Erschossenen in zwei Massengräbern ruhen. Eines mit elf Leichen wurde bereits 1967 unter grösstem Stillschweigen lokalisiert.
Bei der Suche nach dem zweiten Grab half nun auch die Aussage eines Mannes, der damals als Schulkind die Exhumierung der elf Toten beobachtet hatte. Sieben davon konnten damals identifiziert werden. Die übrigen noch vermissten 36 Wehrmachtssoldaten sollen rund 100 Meter davon entfernt unter der Erde verscharrt sein.