Herzstillstand im vollbesetzten Tram und keiner hilft

Ein Notarzt erzürnt sich via Twitter: Weil Passagiere in einem Tram nur zuschauten, verlor ein Mann sein Leben, nachdem er einen Herzstillstand erlitt. Der Notarzt will aufrütteln.

Prüfen, rufen, drücken

Herzmassage kann jedes Kind. Nur nichts tun führt auf jeden Fall zum Tod.
Herzmassage kann jedes Kind. Nur nichts tun führt auf jeden Fall zum Tod. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In Deutschland starb eine Person in einem Tram an einem Herzstillstand.
  • Keiner der 50 anwesenden Passagiere kam zu Hilfe.
  • Ein Notarzt regt sich via Twitter darüber auf und erklärt, wie einfach erste Hilfe wäre.

«Am Ende ist der Mann tot. Liebe Zuschauer, der geht auf Sie.» Klare Ansage von «Kopfende», dem Twitter-Profil eines deutschen Notarztes. Der Mann regt sich auf, weil keiner der zahlreichen Tramfahrer den Mann reanimierte.

50 Zuschauer und keiner unternimmt etwas

Was war passiert? Der Notarzt beschreibt die Situation wie folgt:

10'000 Schweizerinnen und Schweizer erleiden jährlich einen plötzlichen Herztod. Nach Krebs und Schlaganfall gehört er damit zu den häufigsten Todesursachen. In Deutschland sind es 50'000, bei denen plötzlich das Herz stehen bleibt, während sie nicht in einem Spital sind, schreibt «Spiegel online».

Der Tweet des deutschen Notarztes wurde mittlerweile über 3'500-mal retweetet. Auf Twitter schreibt der Notarzt weiter, dass Erste Hilfe dem Mann wahrscheinlich das Leben gerettet hätte. Doch nur jeder Dritte bekommt bei einem Herzstillstand Hilfe von Laien. Zu wenig, findet «Kopfende». Deshalb erklärt er auch gleich, was zu tun gewesen wäre.

Als Erstes sollte geprüft werden, ob die Person noch bei Bewusstsein ist. Das kann durch schütteln oder kneifen geschehen. Ausserdem sollte Atmung und Puls überprüft werden.

Als Zweites sollte Hilfe unter der Nummer 112 oder 144 gerufen werden.

Und dann muss so schnell wie möglich die Wiederbelebung beginnen. Bis der Notarzt eintrifft, sollte auf den Brustkorb gedrückt werden. Am besten die Hände übereinander legen, Arme strecken und dann fünf Zentimeter tief auf das freigelegte Brustbein der Person drücken.

Die Herzdruckmassage sollte eine Kadenz von etwa 100 Stössen pro Minute haben – das entspricht beispielsweise der Geschwindigkeit des Bee Jees Songs «Stayin' Alive».

Nichts ist schlimmer, als nichts zu tun

Herzversagen gehört nach Krebs und Schlaganfall zu den häufigsten Todesursachen in der Schweiz.
Herzversagen gehört nach Krebs und Schlaganfall zu den häufigsten Todesursachen in der Schweiz. - bfs.admin.ch

Jedes Jahr könnten allein in Deutschland durch rechtzeitige Reanimation 10'000 Leben gerettet werden. Nach fünf Minuten erleidet das Gehirn irreparable Schäden. Wie es «Kopfende» ausdrückt: «Man kann nichts (!!!) falsch machen. Toter als tot geht nicht. Drücken hingegen kann Leben retten. Muss auch nicht. Kann aber.»

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