In Sibirien in Russland ist es zu einer schweren Überschwemmung gekommen: Rund 20 Ortschaften stehen unter Wasser. Dabei starben mindestens zwei Menschen.
Überschwemmungen in Sibirien
Menschen blicken auf die Dächer einiger Häuser in einer überfluteten Strasse. Nach tagelangen Regenfällen waren im Irkutsker Gebiet rund 50 Ortschaften in den Fluten versunken. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Rund 2500 Häuser stehen in Sibirien unter Wasser.
  • Wegen der Überschwemmung haben die Behörden den Ausnahmezustand ausgerufen.
  • Mindestens zwei Menschen starben in den Fluten, sie seien mit einem Boot verunglückt.

Bei einer schweren Überschwemmung sind in Sibirien in der Region Irkutsk mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen. Die beiden Bewohner einer Ortschaft hätten sich zunächst geweigert, ihr Haus zu verlassen. Dies teilten Behörden der Agentur Interfax zufolge am Freitag mit.

Dann seien sie mit einem Boot verunglückt, als sie den Fluten entkommen wollten. In der Region stünden nach tagelangen Regenfällen rund 20 Ortschaften mit insgesamt rund 2500 Häusern unter Wasser. Weil mehrere Nebenflüsse des Stroms Angara über die Ufer traten, mussten tausende Bewohner in Sicherheit gebracht werden.

Staudamm-Bruck führte zu Überschwemmung in Sibirien

Vor der Stadt Tulun brach ein Staudamm. Er hielt nach Angaben der Behörden den Wassermassen des Flusses Ija nicht mehr stand. Mehr als 800 Häuser seien überflutet worden. Die Einwohner seien teilweise von Dächern gerettet worden.

«Alles ging sehr schnell. Die Menschen hatten keine Zeit mehr, sich selbst in Sicherheit zu bringen», sagte ein Behördenvertreter. Rund 1700 Menschen leben in der Kleinstadt.

Überschwemmung
Die vom Ministerium für Notfallsituationen und Katastrophenhilfe zur Verfügung gestellte Luftaufnahme zeigt nach tagelangen Regenfällen ein riesiges Überschwemmungsgebiet in Sibirien. - dpa

Ausnahmezustand wegen Überschwemmung verhängt

Die Behörden in Sibirien verhängten in der betroffenen Region den Ausnahmezustand. Das russische Fernsehen zeigte, wie der Zivilschutz Menschen mit Helikoptern rettete und mit Nahrungsmitteln und Trinkwasser versorgte. Einsatzkräfte evakuierten auch ein überschwemmtes Spital in der Stadt Nischneudinsk.

Das Hochwasser erfasste demnach ausserdem einen Flughafen und Teile des Stromnetzes. Tausende Menschen waren von der Versorgung mit Elektrizität abgetrennt. Eine Entspannung der Lage sei nicht in Sicht, hiess es. Das Staatsfernsehen berichtete auch von Vermissten.

Die Region kommt seit Monaten nicht zur Ruhe. Zuletzt hatte es in dem Gebiet nach langer Trockenheit auch schwere Waldbrände gegeben, bei denen ebenfalls Häuser zerstört wurden. Bürger klagten, dass in der Region nun auch grosse Teile des angebauten Obstes und Gemüses zerstört seien.

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