Prinz Harry hat öffentlich Stellung bezogen zu den Gerüchten über ein Zerwürfnis mit seinem älteren Bruder William.
Prinz Harry (2. v.l.) und Bruder William mit ihren Frauen
Prinz Harry (2. v.l.) und Bruder William mit ihren Frauen - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Britischer Prinz beteuert zugleich «innige» Liebe zum grossen Bruder.

Der Herzog von Sussex sagte in einer am Sonntag ausgestrahlten Fernsehdokumentation: «Wir befinden uns momentan sicherlich auf unterschiedlichen Wegen.» Er liebe seinen Bruder aber weiterhin «innig» und sei immer für ihn da. Harrys Frau Meghan sprach offen über ihre Probleme mit den britischen Boulevardmedien.

Die meisten Gerüchte kämen zwar «aus dem Nichts», «aber als Brüder hat man gute Tage und schlechte Tage», führte der 35-jährige Enkel der Queen aus. Wegen ihrer Rollen im Königshaus und des grossen öffentlichen Drucks passierten «unvermeidlich Dinge». Weil sie beide so «beschäftigt» seien, sehe er William nicht mehr so oft wie früher. Er liebe ihn aber weiterhin «innig». «Wir sind Brüder. Wir werden immer Brüder sein», betonte Harry.

Der britische Fernsehsender ITV hatte Harry und Meghan auf ihrer Afrika-Reise interviewt, von der das Paar Anfang Oktober zurückkehrt war. Die 38-jährige Meghan, der keine sonderlich gute Beziehung zu Herzogin Kate, der Ehefrau von Prinz William, nachgesagt wird, sagte, das vergangene Jahr sei «hart» gewesen.

Ihre britischen Freunde hätten ihr davon abgeraten, Prinz Harry zu heiraten, weil die britischen Boulevardblätter ihr Leben «zerstören» würden, berichtete Meghan. Harry und die aus den USA stammende Meghan hatten im Mai 2018 in Windsor geheiratet. Ein Jahr später kam ihr erstes Kind, Sohn Archie, zur Welt.

Die bekanntermassen aggressive britische Boulevardpresse hatte die US-Schauspielerin zunächst begeistert in der britischen Königsfamilie willkommen geheissen. Später wurde die Berichterstattung zunehmend kritisch: Die britischen Medien machten sich über Meghans zerstrittene Familie in den USA und Gerüchte über Gräben im Königshaus her.

Auf die Frage, ob sie damit umgehen könne, sagte Meghan in dem ITV-Interview: «Ich habe schon seit langer Zeit zu H - so nenne ich ihn - gesagt, dass es nicht ausreicht, etwas nur zu überleben, das ist nicht der Sinn des Lebens.»

Harry und Meghan setzen sich zunehmend gegen die Anfeindungen in der Boulevardpresse zur Wehr. Während ihrer Afrika-Reise leiteten sie rechtliche Schritte gegen die «Mail on Sunday» wegen der unerlaubten Veröffentlichung eines Briefes von Meghan ein. Harry warf den Boulevardmedien vor, seine Frau ebenso zu verfolgen wie einst seine Mutter Diana, die 1997 bei einem Autounfall auf der Flucht vor Paparazzi in Paris gestorben war.

Auf die Frage, ob Meghan demselben Druck ausgesetzt sei wie einst Diana, sagte Harry: «Ich habe eine Familie, die ich beschützen muss.» Er werde nicht «das Spiel spielen, das meine Mama getötet hat».

Meghan sagte, sie habe anfangs versucht, den Druck auf sich abprallen zu lassen, er habe sie aber trotzdem verletzt. Auf die Frage, ob ihr Leben zuletzt ein «Kampf» gewesen sei, antwortete Meghan: «Ja.» Vor allem die Schwangerschaft und Archies Geburt hätten sie «verletzlich» gemacht.

Harry, der schon mehrfach über seine psychischen Probleme nach dem Tod seiner Mutter gesprochen hat, sagte: «Ich dachte, ich bin über den Berg, aber plötzlich kam alles zurück.»

Das Paar kündigte an, sich bald eine sechswöchige Auszeit zu nehmen. In dem Interview verriet Harry auch, dass er am liebsten in Afrika leben würde. «Ich weiss aber nicht, wo wir momentan in Afrika leben könnten», sagte die Nummer sechs der britischen Thronfolge. Kapstadt sei «toller Ort» zum Leben, die südafrikanische Metropole habe aber so viele Probleme, «dass wir dort gar nicht viel bewegen können wie wir wollen».

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