Das Alpaka «Geronimo» aus dem englischen Dorf Wickwar leidet an Rindertuberkulose. Ein Gericht will es deswegen einschläfern, die Züchterin wehrt sich.
Das Alpaka mit dem Namen «Geronimo» wurde zweimal positiv auf Rindertuberkulose getestet und soll auf Anordnung des Ministeriums für Umwelt, Ernährung und ländliche Angelegenheiten getötet werden. Foto: Jacob King/PA Wire/dpa
Das Alpaka mit dem Namen «Geronimo» wurde zweimal positiv auf Rindertuberkulose getestet und soll auf Anordnung des Ministeriums für Umwelt, Ernährung und ländliche Angelegenheiten getötet werden. Foto: Jacob King/PA Wire/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das Alpaka Geronimo soll an Rindertuberkulose erkrankt sein und eingeschläfert werden.
  • Die Züchterin will das Urteil nicht akzeptieren.
  • Wenn notwendig will sie ihr Alpaka mit Strassensperren und Barrikaden schützen.

Nach der Entscheidung eines britischen Gerichts will sich die Halterin des todgeweihten Alpakas «Geronimo» nicht mit dem Todesurteil abfinden.

«Mir wurde gestern gesagt, ich solle ihn selbst töten», sagte die Züchterin Helen Macdonald im Interview des Senders ITV. Die Tierliebhaberin will jedoch weiter um das Leben des positiv auf eine ansteckende Krankheit getesteten Alpakas kämpfen.

Diagnose: Rindertuberkulose

Das Gericht hatte am Mittwoch ein endgültiges Todesurteil für «Geronimo» gesprochen. Die zuständige Richterin lehnte ab, eine einstweilige Verfügung zu erlassen, die das Tier noch einmal verschont hätte.

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Besitzerin Helen Macdonald und Alpaka Geronimo auf der Shepherds Close Farm. Foto: Ben Birchall/PA Wire/dpa - dpa-infocom GmbH

Auf Macdonalds Hof in Wickwar fanden sich am Donnerstag erneut Aktivisten ein, um gegen die Vollstreckung des Urteils zu protestieren. «Alpaca Lives Matter» (deutsch: «Das Leben von Alpakas zählt») war auf einem ihrer Schilder zu lesen.

Das Schicksal des Alpakas, das positiv auf eine ansteckende Rindertuberkulose getestet worden war, hatte zuletzt über England hinaus Schlagzeilen gemacht. Das britische Umweltministerium hatte die Tötung des Tieres veranlasst, um weitere Erkrankungen zu vermeiden. Halterin Macdonald ist jedoch der Meinung, die Tests seien unzuverlässig, und hält «Geronimo» für gesund.

Mit Strassensperren und Barrikaden

Mittlerweile hat Macdonald eine Webcam eingerichtet, über die Interessierte «Geronimo» rund um die Uhr beobachten können sollen. Die Unterstützer wollten sich laut eigenen Aussagen dem Tötungskommando für das Alpaka entgegenstellen - notfalls mit Strassensperren und Barrikaden.

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Alpakazüchterin Andrea Crips (m.) und ihre Mitstreiter wehren sich gegen die Tötung von Alpaka Geroniomo. Foto: Ben Birchall/PA Wire/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Umweltministerium hatte der Züchterin am Mittwoch mitgeteilt, man wolle ihr Zeit geben, sich darauf vorzubereiten. Über die Webcam war am Donnerstag noch zu sehen, wie «Geronimo» auf der Wiese stand. Ursprünglich stammen Alpakas aus den südamerikanischen Anden. Doch mittlerweile werden die Klein-Kamele in Europa gezüchtet.

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