In einem grösseren Prozess gegen ein kriminelles Netz in Schweden sind mehrere Angeklagten zu Haftstrafen verurteilt worden, darunter auch zwei Rapper.
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Schwedische Flaggen im Wind. - pixabay
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Das Wichtigste in Kürze

  • Wie das Bezirksgericht Södertörn mitteilte, wurde der 33 Jahre alte Anführer des sogenannten Vårby-Netzes am Mittwoch unter anderem wegen Mordversuchs, Menschenraubs und schwerer Drogenvergehen zu 17 Jahren und zehn Monaten Gefängnis verurteilt.

26 weitere Angeklagte erhielten für schwere Straftaten ebenfalls Haftstrafen. Insgesamt wurden 147 Haftjahre verhängt, wie die Nachrichtenagentur TT ausrechnete.

Ein 23 Jahre alter und in Schweden bekannter Rapper wurde nach Gerichtsangaben wegen der Beteiligung an der Vorbereitung der Entführung eines zum Tatzeitpunkt 17-jährigen Musikerkollegens zu zehn Monaten Gefängnis verurteilt. Ein 26-jähriger Rapper bekam wegen Mithilfe zum Menschenraub und Raub in dem Fall des 17-Jährigen eine zweieinhalbjährige Haftstrafe.

Die Angeklagten haben die Vorwürfe allesamt zurückgewiesen. Die Verteidigerin des 23-Jährigen kündigte im Sender SVT an, gegen das Urteil gegen ihren Mandanten in Berufung zu gehen.

Schweden hat seit längerer Zeit ein Problem mit kriminellen Banden, die vor allem rund um die grossen Städte Stockholm, Göteborg und Malmö agieren. Dort kommt es immer wieder zu Schiessereien und vorsätzlich herbeigeführten Explosionen. Vårby liegt südwestlich von Stockholm, das Netzwerk soll dort unter anderem in Schüsse verwickelt gewesen sein, bei denen ein Mann starb und einer Frau in den Kopf geschossen wurde. Die Beweise gegen die Angeklagten basierten grossteils auf Kommunikation mit einer verschlüsselten Chat-App, bei der der französischen Polizei 2020 die Entschlüsselung gelungen war.

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