Während der Parlamentswahl in Lettland ist das beliebteste Online-Netzwerk des Landes von Hackern angegriffen worden.
Der damalige Bundesrat und Vorsteher des Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) Didier Burkhalter (r.) spricht mit dem lettischen Aussenminister Edgars Rinkevics (l.) während dessen Besuchs in Bern im Januar 2015.
Der damalige Bundesrat und Vorsteher des Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) Didier Burkhalter (r.) spricht mit dem lettischen Aussenminister Edgars Rinkevics (l.) während dessen Besuchs in Bern im Januar 2015. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Heute Samstag wählt Lettland den neuen Präsidenten.
  • Prorussische Hacker griffen das beliebteste Online-Netzwerk an.

Den Nutzern der lettischen Website Draugiem.lv wurden heute Samstag eine prorussische Botschaft und Fotos russischer Soldaten angezeigt. Wer hinter dem Cyberangriff steckt, blieb zunächst unklar.

«Wir haben mit solchen Zwischenfällen am Wahltag gerechnet», sagte Lettlands Aussenminister Edgars Rinkevics. Es seien Ermittlungen zu der Attacke eingeleitet worden. Solange die Untersuchung andauere, bleibe Draugiem.lv offline, sagte ein Sprecher des Internetdienstes.

Den Nutzern des Netzwerks Draugiem.lv, das in den Nachbarländern als Frype.com bekannt ist, wurde eine Nachricht auf Russisch angezeigt: «Lettische Kameraden, das betrifft euch: Die Grenzen Russlands haben kein Ende.» Der Satz erinnert an nationalistische Slogans wie «Russland kann sich jederzeit aussuchen, an welches Land es grenzen will», die nach der Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim verbreitet wurden. Ausserdem poppten Fotos von russischen Soldaten auf der Krim, Panzern in Moskau und Kreml-Chef Wladimir Putin auf den Bildschirmen auf.

Bei der Parlamentswahl in dem Baltenstaat lag die prorussische Partei Harmonie laut Nachwahlbefragungen vorn. Zusammen mit der populistischen KPV LV könnte sie möglicherweise ein Bündnis schmieden, um die regierende Mitte-rechts-Koalition abzulösen.

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