Die Grünen sind die grossen Gewinner der Europawahl.
Bei den Grünen war der Jubel nach der Bekanngabe der ersten Prognose für die Europawahl gross. Foto: Kay Nietfeld
Bei den Grünen war der Jubel nach der Bekanngabe der ersten Prognose für die Europawahl gross. Foto: Kay Nietfeld - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am stärksten punkten die Grünen bei jungen Wählern, aber nicht nur dort: Wie eine Erhebung von Infratest dimap für die ARD ergab, wurden sie bei den unter 60-Jährigen mit 25 Prozent stärkste Kraft - bei den 25- bis 34-Jährigen holten sie sogar 27 Prozent, bei den 18- bis 24-Jährigen gar 34 Prozent.

Was sind das für Wähler, die sie vor allem bei SPD und Union abgezogen haben?

Am stärksten punkten die Grünen bei jungen Wählern, aber nicht nur dort: Wie eine Erhebung von Infratest dimap für die ARD ergab, wurden sie bei den unter 60-Jährigen mit 25 Prozent stärkste Kraft - bei den 25- bis 34-Jährigen holten sie sogar 27 Prozent, bei den 18- bis 24-Jährigen gar 34 Prozent.

Ihre Hochburgen haben die Grünen in den Metropolen. Ein Blick auf die zehn grössten Städte zeigt: In neun sind sie jeweils stärkste Kraft - mit teilweise deutlichem Abstand. Allerdings gilt auch dabei: nicht nur dort. Auch in Schleswig-Holstein etwa, einem eher konservativen, landwirtschaftlich geprägten Flächenland mit Kiel als einziger echter Grossstadt, liegen sie vor der CDU auf Platz eins.

Ein Überblick über die zehn grössten Städte:

BERLIN: Mit 27,8 Prozent sind die Grünen erstmals bei einer bundes- oder landesweiten Wahl stärkste Partei in der Hauptstadt. Das sind fast so viel wie CDU (15,2 Prozent) und SPD (14,0) zusammen.

HAMBURG: 31,2 Prozent holen die Grünen in der Hansestadt und halten SPD (19,8) und CDU (17,7) weit auf Abstand. Auch im benachbarten Schleswig-Holstein triumphiert die Partei und setzt sich in einem Flächenland mit 29,1 Prozent an die Spitze.

MÜNCHEN: In der bayerischen Landeshauptstadt kommen die Grünen auf 31,2 Prozent. Die CSU holt 26,9 Prozent, die SPD (die immerhin den Oberbürgermeister stellt) nur 11,4 Prozent.

KÖLN: In der viertgrössten Stadt Deutschlands lässt die Partei mit 32,9 Prozent die Konkurrenz von CDU (19,8) und SPD (17,0) weit hinter sich.

FRANKFURT: Die Ökopartei erringt mit 31,3 Prozent mehr als doppelt so viele Stimmen in der Main-Metropole wie die SPD (15,1). Die CDU schafft es mit 19,7 Prozent auf Platz zwei.

STUTTGART: 28,4 Prozent holen die Grünen in der Hauptstadt ihres Stammlandes Baden-Württemberg. Anders als in anderen Metropolen ist die CDU (23,8) zumindest in Sichtweite. Die SPD holt 13,5 Prozent.

DÜSSELDORF: Die Grünen (29,2) holen fast doppelt so viele Stimmen wie die SPD (15,2). Dazwischen liegt die CDU mit 24,7 Prozent.

DORTMUND: Hier schafft es die SPD mit 22,9 Prozent, sich hinter der Öko-Partei (25,0) zu platzieren. Auf Platz drei: die CDU (19,3).

ESSEN: Sie ist die einzige Metropole in den Top Ten der Grossstädte, in der die Grünen mit 22,8 Prozent nicht stärkste Kraft sind. Knapp davor liegt die CDU mit 23,4 Prozent, die SPD auf Augenhöhe (20,9).

LEIPZIG: Selbst in Sachsen, wo insgesamt die AfD stärkste Partei ist und etwa auch die Landeshauptstadt Dresden für sich entscheiden kann, gibt es eine grüne Hochburg: In Leipzig holt die Partei 20,2 Prozent. Die CDU (16,1) ist hier zweitstärkste Kraft vor der AfD (15,5).

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