Grosse Namen, kleine Verlage: Österreich als Gastland in Leipzig
Das Gastland Österreich hat seinem Auftritt auf der Buchmesse einen viel versprechenden Titel gegeben: «Mea ois wia mia» (Mehr als wir) wollen die Österreicher in Leipzig sein. Sie wünsche sich, dass Österreich als progressives, vielgestaltiges und offenherziges Land in Erinnerung bleiben werde, sagte Katja Gasser, künstlerische Leiterin des Gastland-Auftritts.

Das Wichtigste in Kürze
- An grossen Autorinnen und Autoren hat es Österreich noch nie gemangelt.
Im Gastland-Programm finden sich zahlreiche im Literaturbetrieb etablierte Namen – von Robert und Eva Menasse über Karl-Markus Gauss bis hin zu Teresa Präauer oder den für den Preis der Leipziger Buchmesse nominierten Clemens J. Setz. Zugleich gibt es viel Raum für junge Autorinnen und Autoren. und auch die Nähe zu Südosteuropa und Österreich als Einwanderungsland spiegelt reflektiert die österreichische Literatur.
Im krassen Gegensatz zur Bekanntheit vieler Namen steht der Marktanteil der österreichischen Verlage am deutschen Buchmarkt. Er liegt unter einem Prozent. «Österreich ist das Land der kleinen Verlage», sagte Alexander Potyka, Vizepräsident des Hauptverbands des österreichischen Buchhandels. Sie hätten es schwer, sich gegen die Marktmacht der deutschen Konzernverlage zu behaupten.
«Es ist die Schwierigkeit als kleiner Verlag, Autoren bekannt zu machen. Über die Grenze ist es noch einmal schwieriger», sagte auch Arno Kleibel, Chef des Otto Müller Verlags Salzburg. Dazu komme, dass es praktisch unmöglich sei, Entdeckungen langfristig zu halten. Kleibel schilderte es am Beispiel von Iris Wolff, deren Debüt «Halber Stein» in seinem Verlag erschien. Inzwischen veröffentlicht sie bei Klett-Cotta.
Der Buchmesse-Auftritt soll dazu beitragen, die Präsenz der österreichischen Verlage zu stärken. Rund 200 der 420 Verlage werden in Leipzig dabei sein. Die österreichische Regierung unterstützt das Gastland-Programm mit 2,2 Millionen Euro.