Englische Polizei entlässt versehentlich Sexualstraftäter

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Grossbritannien,

Die Suche nach einem irrtümlich entlassenen Sexualstraftäter läuft laut britischer Polizei auf Hochtouren. Eigentlich hätte der Mann das Land verlassen sollen.

Polizei Grossbritannien
In Grossbritannien ist die Polizei mit der Suche nach einem versehentlich entlassenen Sexualstraftäter beschäftigt. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Fahndung nach dem äthiopischen Asylbewerber läuft auf Hochtouren.
  • Berichten zufolge hätte er eigentlich abgeschoben werden sollen.
  • Fälschlicherweise wurde er Häftling eingestuft, der auf Bewährung entlassen werden sollte.

Die Polizei in England hat versehentlich einen verurteilten Sexualstraftäter freigelassen, dessen Fall im Sommer migrationsfeindliche Proteste ausgelöst hatte. Die Fahndung nach dem äthiopischen Asylbewerber laufe auf Hochtouren, teilte die Polizei der Grafschaft Essex am Samstag mit.

Die gemeinsam mit der Londoner Polizeibehörde geführte Suche habe über die ganze Nacht gedauert. «Uns ist bewusst, dass diese Situation die Menschen beunruhigt», hiess es weiter.

Der gesuchte Gefängnisinsasse war im Juli festgenommen worden, nachdem er ein 14-jähriges Mädchen und eine erwachsene Frau sexuell belästigt hatte. Er hatte einen Monat seiner einjährigen Haftstrafe abgesessen und sollte Berichten zufolge eigentlich abgeschoben werden.

Fehler bei Entlassungsprozess

Laut dem britischen «Telegraph» wurde er jedoch fälschlich als Häftling eingestuft, der auf Bewährung entlassen werden sollte. Zudem wurden ihm 76 Pfund (rund 80 Franken) Entlassungsbeihilfe ausgezahlt.

Justizminister David Lammy zufolge wurde der Entflohene dabei gesehen, wie er in einen Zug nach London stieg.

Premierminister Keir Starmer nannte die Freilassung des 38-Jährigen «vollkommen inakzeptabel» und fügte an: «Dieser Mann muss gefasst und wegen seiner Taten abgeschoben werden», forderte der Regierungschef.

Im Schatten rechter Ausschreitungen

Der Fall des Äthiopiers hatte im Sommer eine Reihe einwanderungsfeindlicher Proteste ausgelöst. Die Demonstrierenden versammelten sich zunächst in Epping, einer Kleinstadt nordöstlich von London, wo der Mann in einem zu einer Asylbewerberunterkunft umfunktionierten Hotel untergebracht war.

Die von Ausschreitungen begleiteten Proteste setzten sich über Wochen in mehreren britischen Städten fort.

Starmers Regierung steht unter dem Druck der in Umfragen aufstrebenden rechtspopulistischen Partei Reform UK. Starmer hatte versprochen, die Zahl der in Grossbritannien ankommenden Asylbewerber zu verringern und die Unterbringung in Hotels bis zu den nächsten Wahlen zu beenden.

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