In Grossbritannien wurde eine neue Mutante der Delta-Variante entdeckt. Diese führt laut Experten jedoch nicht zu deutlich mehr Ansteckungen.
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Ein Mann geht im Schutzanzug über eine Strasse in Westminster im Zentrum Londons. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Experten beobachten in Grossbritannien eine unbekannte Mutante der Delta-Variante.
  • «AY4.2» soll jedoch nicht deutlich ansteckender sein.
  • Einige Fälle der Variante sind in Dänemark und den USA bekannt.

In Grossbritannien beobachten Experten derzeit eine noch weitgehend unbekannte Mutante der Delta-Variante des Coronavirus. Man habe die Mutante namens AY4.2 sehr genau im Blick. Dies hiess es in dieser Woche aus dem Regierungssitz Downing Street.

Die Variante weist zwei Mutationen auf, die bereits von anderen Versionen des Coronavirus bekannt seien.

Variante wahrscheinlich nicht ansteckender

Forscher gehen jedoch bislang nicht davon aus, dass die Variante deutlich ansteckender sein könnte als die bisherige Delta-Variante. Die Rede ist ersten Schätzungen zufolge von einer möglicherweise zehn Prozent höheren Übertragbarkeit.

Dies könne höchstens eine kleine Anzahl an zusätzlichen Corona-Fällen ausgelöst haben. Dies sagte der Biologe Francois Balloux vom University College London. «Das kann nicht der Grund für den aktuellen Anstieg der Fallzahlen in Grossbritannien gewesen sein.»

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Fussgänger mit Masken in der Londoner Chinatown. Laut Forschern ist die neue Delta-Variante nicht ansteckender. (Themenbild) - sda - KEYSTONE/EPA/FA BJW

Die neue Mutante sei nicht mit dem Aufkommen der Alpha- oder Delta-Variante vergleichbar. «In diesem Stadium würde ich dazu raten abzuwarten. Keine Panik», sagte Balloux.

Nach Angaben der britischen Gesundheitsbehörde wurde die Mutante AY4.2 in der Woche Ende September/Anfang Oktober in sechs Prozent aller sequenzierten Corona-Proben nachgewiesen.

Höchster Stand an Todesfällen seit März

Grossbritannien hatte in den vergangenen Tagen jeweils mehr als 40'000 Fälle verzeichnet, die Sieben-Tage-Inzidenz lag zuletzt bei weit über 400. Die Zahl der Todesfälle stieg auf den höchsten Stand seit März.

Neben den britischen Fällen sollen einige Fälle der Variante in den USA und in Dänemark bekannt sein. Allerdings sequenziert Grossbritannien deutlich mehr Viren, um das Auftreten möglicherweise gefährlicher Varianten zu überwachen.

Erstmals ist die Mutante der BBC zufolge im Juli von Experten entdeckt worden. Seitdem hat ihr Anteil an den Corona-Fällen langsam zugenommen. Die Variante AY4.2 ist bislang nicht offiziell von der Gesundheitsbehörde als «Variante unter Beobachtung» oder «besorgniserregende Variante» eingestuft worden.

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