Grab von Kriegsverbrecher soll umgestaltet werden
Alfred Jodl war während des Zweiten Weltkrieges ein Kriegsverbrecher. Sein Grab soll erhalten bleiben, jedoch in veränderter Form.

Das Wichtigste in Kürze
- Das Grab eines deutschen Kriegsverbrechers soll in umgestalteter Form erhalten bleiben.
- Seine Familie ging für die Umgestaltung vor Gericht.
Die umstrittene Grabstätte des deutschen Wehrmachtsgenerals und Kriegsverbrechers Alfred Jodl in Bayern soll in veränderter Form erhalten bleiben.
Die Gemeinde Chiemsee (D) schloss heute Montag einen gerichtlichen Vergleich mit dem derzeitigen Inhaber der Grabstätte auf der Fraueninsel im Chiemsee in Oberbayern (D), dem Grossneffen von Jodls zweiter Frau. Demnach soll Jodls Name und der Zusatz «Generaloberst» mit einer Platte verdeckt werden, auf dem nur die Inschrift «Familie Jodl» steht.
Generaloberst Jodl war im Zweiten Weltkrieg Chef des Wehrmachtführungsstabs. Am 7. Mai 1945 unterzeichnete er im Hauptquartier der westlichen alliierten Streitkräfte in Reims die bedingungslose Kapitulation. Im Hauptkriegsverbrecherprozess in Nürnberg wurde er 1946 zum Tode verurteilt.
Eine Kammer des Verwaltungsgerichts München hatte nach einem Ortstermin auf der Fraueninsel angedeutet, dass die Gemeinde in dem Rechtsstreit um eine Verlängerung des Nutzungsrechtes für die Jodl-Grabstätte wohl unterliegen werde. Die Kommune wollte das Grab auflösen und berief sich auf Platzmangel auf dem kleinen Inselfriedhof. Jodl selbst ist in der Grabstelle allerdings nicht beerdigt, seine Asche wurde nach seiner Hinrichtung verstreut.