Goethe-Medaille an Preisträger aus Europa und Asien verliehen
Kulturschaffende aus Georgien, Taiwan und Ungarn sind am Montag in Weimar mit der Goethe-Medaille ausgezeichnet worden.

Am 274. Geburtstag des Dichters Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832) erhielten der georgische Filmmanager Gaga Chkheidze, der taiwanesische Kurator und Dramaturg Yi-Wei Keng und das Kuratorinnenkollektiv der OFF-Biennale Budapest die wichtigste Auszeichnung in der auswärtigen Kulturpolitik Deutschlands.
Beim Festakt am Montag betonte die Präsidentin des Goethe-Instituts, Carola Lentz, die Bedeutung der Freiheit von Kunst und Kultur.

«Es gilt, die individuellen Freiheitsrechte der Künstler und Intellektuellen zu verteidigen, gegen staatliche Übergriffe, aber auch gegen übermächtige moralische gesellschaftliche Indienstnahmen», sagte Lentz laut Mitteilung.
Es gelte auch, kollektive Räume zu verteidigen, in denen Menschen frei denken und kreativ werden könnten, «ohne im Namen der Freiheit ausschliessend und freiheitsfeindlich zu agieren».
Goethe-Institut verleiht Medaille seit 1955
Chkheidze habe sich «bahnbrechende Verdienste» bei der Entwicklung des georgischen Films und der Beziehungen zwischen Georgien und Deutschland erworben, und Yi-Wei Keng habe das Taipei Arts Festival zu einem Ort des weltumspannenden Dialogs entwickelt, würdigten die Laudatoren.
Die OFF-Kuratorinnen ermöglichten die Begegnung unabhängiger Erfahrungen ästhetischer, politischer und lebenspraktischer Natur. Die Biennale für zeitgenössische Kunst in Ungarn agiert unabhängig von der nationalstaatlichen Kulturpolitik.
Das Goethe-Institut verleiht die Medaille seit 1955, seit einigen Jahren an Goethes Geburtstag am 28. August in Weimar. Zu den bislang mehr als 300 Ausgezeichneten gehören der Dirigent Daniel Barenboim, die Schriftsteller Petros Markaris und Jorge Semprún und der Regisseur Robert Wilson.