Ein Helfer des Attentäters von Strassburg muss 30 Jahre in Haft. Er hatte die Waffen beschafft und von den Anschlagsplänen gewusst.
ARCHIV - Einsatzkräfte der Polizei sichern nach einem Angriff in der Gegend des Strassburger Weihnachtsmarkts einen Eingang zur Altstadt und damit zum Weihnachtsmarkt. Im Prozess um den Terroranschlag beim Strassburger Weihnachtsmarkt hat ein Schwurgericht einen Helfer des Täters zu 30 Jahren Haft verurteilt. Mit der Beschaffung von Waffen habe der 42-jährige Hauptangeklagte dem Täter bei der Umsetzung seiner Terrorpläne geholfen, urteilte das Gericht in Paris am Donnerstagabend. Bei dem Anschlag waren 2018 fünf Menschen getötet und elf weitere verletzt worden. Foto: Christoph Schmidt/dpa
ARCHIV - Einsatzkräfte der Polizei sichern nach einem Angriff in der Gegend des Strassburger Weihnachtsmarkts einen Eingang zur Altstadt und damit zum Weihnachtsmarkt. Im Prozess um den Terroranschlag beim Strassburger Weihnachtsmarkt hat ein Schwurgericht einen Helfer des Täters zu 30 Jahren Haft verurteilt. Mit der Beschaffung von Waffen habe der 42-jährige Hauptangeklagte dem Täter bei der Umsetzung seiner Terrorpläne geholfen, urteilte das Gericht in Paris am Donnerstagabend. Bei dem Anschlag waren 2018 fünf Menschen getötet und elf weitere verletzt worden. Foto: Christoph Schmidt/dpa - sda - Keystone/dpa/Christoph Schmidt

Das Wichtigste in Kürze

  • In Paris wurde ein Helfer des Attentäters zu 30 Jahren Haft verurteilt.
  • Er soll die Waffen beschafft und von der islamistischen Radikalisierung gewusst haben.
  • 2018 griff der Attentäter einen Weihnachtsmarkt in Strassburg an und tötete fünf Menschen.
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Im Prozess um den Terroranschlag während des Strassburger Weihnachtsmarkts vor über fünf Jahren hat ein Schwurgericht in Paris einen Helfer des Täters zu 30 Jahren Haft verurteilt.

Mit der Beschaffung von Waffen habe der 42-jährige Hauptangeklagte dem Täter, dessen islamistische Radikalisierung ihm bekannt war, bei der Umsetzung seiner Terrorpläne geholfen, urteilte das Gericht am Donnerstagabend.

Zwei weitere Angeklagte, die ebenfalls beim Besorgen von Waffen halfen, ohne von den Anschlagsplänen zu wissen, verurteilte das Gericht zu Haftstrafen von vier und fünf Jahren. Ein weiterer wurde freigesprochen. Bei dem Anschlag waren 2018 fünf Menschen getötet und elf weitere verletzt worden. Eine Berufung gegen die Urteile ist noch möglich.

Strassburg
Blumen und Kerzen erinnern an die Opfer des Weihnachtsmarkt-Anschlags in Strassburg. - keystone

Der Islamist Chérif Chekatt hatte am Abend des 11. Dezember 2018 in Gassen und auf Plätzen in der Elsassmetropole Strassburg Menschen mit einer Schusswaffe und einem grossen Messer angegriffen. Ihm gelang zunächst die Flucht mit einem Taxi. Zwei Tage später wurde er nach einer Grossfahndung im französisch-deutschen Grenzgebiet bei einem Schusswechsel mit Beamten in Strassburg getötet.

Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) reklamierte den Anschlag für sich. Chekatt hatte dem IS in einem Video seine Treue geschworen. Der vielfach vorbestrafte Angreifer mit nordafrikanischen Wurzeln soll sich im Gefängnis radikalisiert haben und war den Behörden als islamistischer Gefährder bekannt.

dd
Die Polizei suchte nach dem Terroranschlag nach Chérif Chekatt. Bei einem Schusswechsel wurde der Attentäter getötet. - keystone

Nur Stunden vor dem Anschlag waren bei einer Durchsuchung seiner Wohnung Waffen gefunden worden – darunter Granaten und Messer. Die Polizei hatte den 29-Jährigen wegen eines versuchten Tötungsdelikts festnehmen wollen, der Mann war aber nicht zu Hause. Sein Vater informierte ihn über das Anrücken der Polizei – daraufhin entschloss Chekatt sich dann offensichtlich, seinen ohnehin geplanten Anschlag am selben Abend zu verüben.

Über die getöteten und verletzten Opfer hinaus wurde auch eine grössere Zahl unmittelbarer Augenzeugen schwer traumatisiert. Rund 1000 Menschen nahmen nach dem Anschlag psychische Hilfsangebote in Anspruch, etliche sind weiterhin in Behandlung.

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