Geplante Bombensprengung in Hanau (D) geht schief
Eine falsch eingeschätzte Bombe hat bei einer Sprengung in Hanau (D) erhebliche Schäden verursacht. Mehrere Tausend Menschen mussten evakuiert werden.

Das Wichtigste in Kürze
- In Hanau (D) wurde am Donnerstag eine Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg gesprengt.
- Doch die Bombe wird falsch eingeschätzt, es handelt sich um eine manipulierte Sprengbombe.
- Die umliegenden Häuser und Wohnungen wurden bei der Sprengung beschädigt.
Am vergangenen Donnerstag sollte in Hanau (D) eine 250-Kilo-Brandbombe aus dem Zweiten Weltkrieg kontrolliert gesprengt werden.
In den frühen Morgenstunden wurden rund 4500 Menschen evakuiert, Schulen blieben geschlossen. Doch der Einsatz erwies sich als alles andere als kontrolliert.
Wie die Stadt Hanau in einer Pressemitteilung schreibt, war eine Entschärfung der Bombe nicht möglich. Das sei der Grund für die Sprengung gewesen.
Bombe falsch eingeschätzt
Dieser Entscheid hatte weitreichende Folgen. Entgegen der ursprünglichen Annahme handelte es sich nicht um eine Phosphor-Brandbombe, sondern um eine manipulierte Sprengbombe.
Die Bilanz ist erheblich: Rund um den Ort der Entschärfung kam es zu beträchtlichen Sachschäden an den Häusern.
Zu deren Schutz war zunächst eine Barriere aus 15 Überseecontainern errichtet worden. Doch die hielten der Druckwelle kaum stand.
In zahlreichen Wohnungen zerbarsten Fenster, Wände wurden beschädigt und verschmutzt.
Die Stadt kündigte an, die rund 60 betroffenen Anwohnerinnen und Anwohner begleitet durch ihre Wohnungen zu führen. So wolle man eine erste Einschätzung der Schäden vornehmen.
Schäden geringer als befürchtet
Seit Donnerstagnachmittag sind zudem zwei Statiker des Technischen Hilfswerks im Einsatz, um die Auswirkungen auf die Bausubstanz zu prüfen.
Am Donnerstagabend vermeldete die Stadt, dass alle Strassensperrungen vollständig aufgehoben seien. Auch der Zugverkehr laufe wieder regulär.
Die Schäden an den Gebäuden seien weniger gravierend als zunächst angenommen. Eine Wohnung gilt allerdings derzeit als unbewohnbar. Diese stehe jedoch ohnehin leer, erklärte Stadträtin Isabelle Hemsley.
Über Weihnachten müsse niemand seine Wohnung verlassen, versicherte Oberbürgermeister Claus Kaminsky.
Hemsley lobt: «Die Zusammenarbeit aller Institutionen und Bürgerinnen und Bürger war absolut vorbildlich.»

















