Am kommenden Montag wird in Genf die Uhrenmesse «Watches and Wonders» eröffnet. Die Uhrenbranche hat bisherige Krisen relativ gut überstanden.
Uhrenmesse
Die Genfer Uhrenmesse Watches & Wonders wird in ihrer nächsten Ausgabe wie angekündigt auch digital durchgeführt. - sda - KEYSTONE/SALVATORE DI NOLFI
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am Montag wird die Uhrenmesse «Watches and Wonders» in Genf eröffnet.
  • Die Nachfrage nach hochwertigen Schweizer Uhren ist derzeit hoch.
  • Trotzdem bleiben Unsicherheiten bestehen.

Die Uhrenmesse «Watches and Wonders» wird kommenden Montag in Genf vor dem Hintergrund einer starken Nachfrage nach hochwertigen Schweizer Zeitmessern ihre Tore öffnen. Bisher hat die Branche den Anstieg der Inflation und den Krieg in der Ukraine weitgehend unbeschadet überstanden. Die Zukunft bleibt dennoch ungewiss.

Offen bleibt etwa die Frage, wie schnell sich der Konsum im sehr wichtigen Markt China nach der Coronavirus-Pandemie erholen wird. Und auch die Turbulenzen an den Finanzmärkten könnten letztendlich auch ihre Schatten auf die Branche werfen.

Genf bereitet sich auf Tausende von Besuchern vor, die den grossen und symbolträchtigen Uhrenmarken der Branche wie Rolex, Patek Philippe, Cartier und Tag Heuer ihre Aufwartung machen werden.

Fünfzig Uhrenhersteller

Ihre Zeitmesser präsentieren werden aber auch kleinere Häuser mit bescheideneren Mitteln. Und zwar an der gleichzeitig stattfindenden Messe «Time to Watches» oder in den grossen Hotels am Lac Leman.

An der «Watches and Wonders» werden vom 27. März bis zum 2. April fast fünfzig Uhrenhersteller ihre Neuheiten den Einzelhändlern vorstellen. Zum ersten Mal wird die Messe an den beiden ersten Apriltagen auch der breiten Öffentlichkeit zugänglich sein, zudem werden verschiedene Veranstaltungen im Stadtzentrum stattfinden.

«Es wird erwartet, dass die Uhrenhersteller neue Stücke mit höherem Mehrwert vorstellen», prognostiziert Jean-Philippe Bertschy, ein Analyst der Bank Vontobel, im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP. Diese Produkte würden die Durchschnittspreise der Marken weiter erhöhen.

Bedeutend für Luxusgütersektor

Der Experte betonte die Bedeutung der Messe für den Luxusgütersektor. Sie zeigt im Urteil von Bertschy, dass die Akteure einen starken Willen haben, zusammenzustehen und der Branche eine grosse Sichtbarkeit zu verleihen. Denn die Vertriebskanäle für Luxusuhren hätten sich in den letzten Jahren stark verändert.

Früher stellten die Uhrenhersteller ihre wichtigsten Neuheiten auf grossen Messen wie dem Genfer Uhrensalon und der heute nicht mehr existierenden Baselworld vor. Auf diesen Veranstaltungen gingen 80 bis 90 Prozent der Bestellungen ein.

baselworld
Uhren an der Baselworld 2018. - Nau

Diese Situation hat sich mittlerweile völlig verändert: Die Markteinführung von Neuheiten ist heute über das ganze Jahr verteilt und die auf den Messen eingegangenen Bestellungen machen nur noch einen kleinen Teil des Jahresumsatzes aus.

Nachdem die grossen Schweizer Uhrenmarken 2020 unter der Coronavirus-Pandemie gelitten hatten, erstrahlten sie zuletzt wieder in neuem Glanz. In den letzten beiden Jahren wurden wieder Rekordumsätze erzielt – das Niveau von vor der Pandemie wurde also übertroffen.

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