Geheimdienst: Drohnenattacken auf russische Schiffe «rechtmässig»
Der ukrainische Geheimdienst bezeichnete Angriffe auf russische Schiffe als rechtmässig. Es handele sich um einen «absolut logischen und effektiven Schritt».

Das Wichtigste in Kürze
- Der ukrainische Geheimdienst bezeichnete die letzten Drohnenattacken als rechtmässig.
- Russland redet hingegen vom Versuch, eine ökologische Katastrophe zu verursachen.
Der ukrainische Geheimdienstchef Wassyl Maljuk hat die jüngsten Drohnenattacken als «rechtmässig» bezeichnet. Sie richteten sich gegen russische Schiffe und die Brücke zu der von Moskau annektierten Halbinsel Krim. Es handele sich um einen «absolut logischen und effektiven Schritt» gegen den Feind. Das teilte Maljuk am Samstag im Telegram-Kanal des Geheimdienstes SBU in Kiew mit.
Zuvor war eine ukrainische Seedrohne in einen russischen Tanker nahe der Krim eingeschlagen und hatte diesen schwer beschädigt.
«Solche Spezialoperationen werden in den territorialen Gewässern der Ukraine ausgeführt und sind vollkommen rechtmässig», sagte der SBU-Chef.
Die Ukraine habe versucht, mit dem «Terroranschlag» gegen ein ziviles Schiff eine ökologische Katastrophe im Schwarzen Meer auszulösen. Meinten dagegen russische Kommentatoren. Laut russischen Behörden trat aus dem durch den Drohnenangriff schwer beschädigten Tanker kein Treibstoff ins Meer aus.
Mit Gegenoffensive möchte Ukraine die Befreiung besetzter Gebiete erreichen
Die Ukraine hatte im Zuge ihrer laufenden Gegenoffensive die Befreiung aller von Russland besetzten Gebiete angekündigt. Darunter die von Russland schon 2014 unter Bruch des Völkerrechts einverleibte Krim.
«Wenn also die Russen wollen, dass das »Geknalle« aufhört, dann sollten sie die dafür einzige Möglichkeit nutzen. Und die territorialen Gewässer der Ukraine und unser Land verlassen», sagte Maljuk. «Je schneller sie das tun, desto besser wird es für sie sein. Weil wir den Feind vollkommen in diesem Krieg besiegen werden.»
Nach der ukrainischen Seedrohnenattacke gegen den russischen Tanker «Sig» wollen Einsatzkräfte das Schiff in der Meeresenge von Kertsch absichern. Derzeit wird laut russischen Behörden das durch ein Loch eingedrungene Wasser abgepumpt.
Attacken werden fortgesetzt
Der Tanker schwimme trotz der Schäden im Maschinenraum weiter frei auf dem Wasser. Zwischen der Schwarzmeer-Halbinsel Krim und Russland, so hiess es. Niemand sei verletzt worden.
Die Ukraine hatte angekündigt, die Attacken mit ihren Seedrohnen gegen russische Schiffe fortzusetzen. Am Vortag war der Hafen der russischen Schwarzmeerflotte in Noworossisjk Ziel eines Drohnenangriffs geworden.
Bilder zeigten das Landungsschiff «Olenegorski gornjak» (Olenegorsker Bergmann) in geneigter Lage in Noworossijsk. Die ukrainische Seedrohne soll mit 450 Kilogramm Sprengstoff auf das Schiff geprallt sein. Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als 17 Monaten gegen den russischen Angriffskrieg.