Indien hat den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj nicht zum anstehenden Gipfel der wichtigen G20-Länder eingeladen.
Aussenminister Subrahmanyam Jaishankar
Indischer Aussenminister Subrahmanyam Jaishankar. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Am 9. und 10. September findet der G-20-Gipfel in der Hauptstadt Neu-Delhi statt.
  • Der ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj wurde nicht eingeladen.
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Indien hat den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj nicht zum anstehenden Gipfel der wichtigen G20-Länder eingeladen. Das sagte der indische Aussenminister Subrahmanyam Jaishankar ausgewählten ausländischen Journalisten. Davon berichteten die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass und die spanische Nachrichtenagentur EFE.

Der Gipfel für Staats- und Regierungschefs findet am 9. und 10. September in der Hauptstadt Neu-Delhi statt – unter dem Motto «Eine Erde, eine Familie, eine Zukunft». Zu den G20 gehören die Europäische Union und die stärksten Volkswirtschaften aller Kontinente, darunter auch Russland, Deutschland und die USA.

G20 steht für Wachstum und Entwicklung

Noch bei dem G20-Gipfel im vorigen Jahr auf der indonesischen Insel Bari war die Ukraine das Topthema. Selenskyj war damals per Video zugeschaltet. Er präsentierte dort auch erstmals seinen aus zehn Punkten bestehenden Friedensplan.

Jaishankar sagte laut den Berichten, die Ukraine nicht eingeladen habe, weil die G20 sich für Wachstum sowie Entwicklung einsetzten. Es ginge dabei nicht um die Fragen der globalen Sicherheit. Das sei Sache des UN-Sicherheitsrates. Auf dem Gipfel soll es unter anderem um die Themen Energiesicherheit, Düngemittel und Nahrungsmittelversorgung gehen.

Aufkündigung des Getreideabkommens als grosse Herausforderung

Die Ukraine hofft aber weiter, doch noch zum Gipfel eingeladen zu werden. Vizeaussenminister Mykola Totschyzkyj zufolge arbeite Kiew «mit den Partnern» daran, da der Krieg auch ökonomische Folgen habe. «Wir finden, dass die Aufkündigung des Getreideabkommens eine Herausforderung nicht nur für Afrika, sondern für Asien und die Weltwirtschaft ist.» Das sagte Totschyzkyj in der Nacht zum Donnerstag im ukrainischen Nachrichtenfernsehen.

Gastgeber Indien hat beim Ukraine-Krieg eine neutrale Haltung – sowie gute Beziehungen zu westlichen Ländern und zu Russland. Das Land hat aber auch der Ukraine während des Kriegs Hilfsgüter geliefert. Indien habe neben den G20-Vertretern neun weitere Länder eingeladen, hiess es: Bangladesch, Ägypten, Mauritius, die Niederlande, Nigeria, Oman, Singapur, Spanien und die Vereinigten Arabischen Emirate.

G20 Indien 2023
Das Logo des G20-Ministertreffens in Indien. - keystone

Die G20-Gruppe erwirtschaftet nach eigenen Angaben mehr als 80 Prozent des weltweiten Bruttoinlandsprodukts. Hinzukommen 75 Prozent des weltweiten Handels und sie macht rund 60 Prozent der Weltbevölkerung aus.

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