Im Osten Afghanistans sind bei Angriffen auf Helfer einer Impfkampagne gegen Kinderlähmung am Dienstag mindestens fünf Menschen getötet und vier weitere verletzt worden.
Fünf Tote bei Angriffen auf Helfer von Polio-Impfkampagne in Afghanistan
Fünf Tote bei Angriffen auf Helfer von Polio-Impfkampagne in Afghanistan - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Impfungen in Provinz Nangarhar vorerst ausgesetzt.

«Sie waren dabei, Kinder gegen Polio zu impfen», sagte Osman Taheri, Sprecher des Gesundheitsministeriums. Die Angriffe seien an drei verschiedenen Orten in der Provinz Nangarhar binnen weniger Stunden erfolgt.

Ein Polizeisprecher der Provinz sprach von einem «koordinierten Angriff» und machte die Taliban für die Tat verantwortlich. Die radikalislamische Gruppe wies die Vorwürfe zurück. Die Angriffe ereigneten sich den Behördenangaben zufolge im Bezirk Chogjani, in Surchrod und der Provinzhauptstadt Dschalalabad.

Die Impfkampagne in der Provinz Nangarhar werde vorläufig ausgesetzt, sagte ein weiterer Vertreter der Gesundheitsbehörden. Bereits Ende März hatten bewaffnete Angreifer drei Helferinnen der Polio-Impfkampagne in der Provinzhauptstadt Dschalalabad getötet.

Das Poliovirus löst Kinderlähmung aus. Es wird vorwiegend durch Schmierinfektionen übertragen und kann bleibende Lähmungen der Arme oder Beine verursachen oder sogar zu einer tödlichen Lähmung der Atemmuskulatur führen.

Die Krankheit wurde in den meisten Ländern ausgerottet, doch in Afghanistan und Pakistan, wo das Misstrauen gegenüber Impfstoffen weit verbreitet ist, werden immer wieder Fälle gemeldet. Gruppierungen wie die radikalislamischen Taliban verbreiten das Gerücht, dass Impfstoffe Teil einer westlichen Verschwörung seien, die darauf abziele, muslimische Kinder unfruchtbar zu machen.

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