Der Schaumweinhersteller Freixenet hat wegen der Folgen der wohl gravierendsten Dürre in Katalonien Kurzarbeit in Spanien beantragt.
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Ein Glas mit Schaumwein: Henkell Freixenet hat 2023 mehr verkauft (Symbolbild). - sda - KEYSTONE/ALESSANDRO DELLA VALLE

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Schaumweinhersteller Freixenet hat Kurzarbeit beantragt,
  • Grund dafür ist die Dürre in Katalonien.
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Die Dürre in Katalonien trifft den Schaumweinhersteller Freixenet hart: Das Unternehmen beantragt Kurzarbeit. Wie eine Firmensprecherin am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur mitteilte, wären von der Kurzarbeit von Mai an bis zu 615 Beschäftigte in Spanien betroffen. Ziel sei ausdrücklich nicht ihre Entlassung, sondern die Jobs «zu erhalten und das Unternehmen durch diese Krise zu führen».

Freixenet ist Teil des deutsch-spanischen Unternehmens Henkell Freixenet, das als weltweiter Marktführer für Schaumwein bei Absatz und Umsatz gilt und seinen Sitz in Wiesbaden und Sant Sadurní d'Anoia unweit von Barcelona hat.

Kurzarbeit Freixenet: Dauer und Umfang noch unklar

Die Dauer und der Umfang der Kurzarbeit hingen von der weiteren Entwicklung in der Region ab. Zuvor hatte der «Spiegel» darüber berichtet.

Katalonien hat bereits seit 2021 mit extremem Wassermangel zu kämpfen. Die Traubenernte für den spanischen Schaumwein Cava in Katalonien ist laut der Sprecherin 2023 je nach Gebiet um bis zu mehr als 45 Prozent zurückgegangen.

Ein Ausfall von rund 80 Millionen Flaschen Cava

Die Branche rechne mit einem Ausfall von rund 80 Millionen Flaschen Cava. Das wäre etwa ein Drittel der gesamten Cava-Produktion in Spanien bezogen auf die Ernte des vergangenen Jahres.

Henkell Freixenet hatte kürzlich gleichwohl einen weltweiten Umsatzrekord gemeldet. 2023 wuchsen die Erlöse demnach im Vergleich zum Vorjahr um 4,4 Prozent auf 1,48 Milliarden Euro (1,44 Milliarden Franken). Ohne Sekt- und Branntweinsteuer war es ein Plus von 4,1 Prozent auf 1,23 Milliarden Euro.

Seinen detaillierten Gewinn teilt das Unternehmen als Sekt-, Wein- und Spirituosen-Sparte der Geschwister Oetker Beteiligungen KG traditionell nicht mit. Auch im krisenreichen Jahr 2023 mit verknappten Rohstoffen, gestiegenen Kosten und teureren Leerflaschen habe man aber schwarze Zahlen geschrieben. Die eigenen Preise seien teils angehoben worden.

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